Der Nahe Osten, “das Zentrum der Welt”, heißt es in der Meta-Analyse von “Trump of Arabia” und seiner Heiligen Allianz mit dem GCC
von Alfredo Jalife-Rahme
Alfredo Jalife, einer der größten Geopolitiker unserer Zeit, versichert in La Jornada, dass Präsident Donald Trump gerade die Politik und das Kräfteverhältnis im Nahen Osten erschüttert hat. Während er die Vereinigten Staaten von Israel abkoppelte, sagte er, dass der Nahe Osten nun das “Zentrum der Welt” sei. Ihm zufolge sichere Trump das wirtschaftliche Überleben der Vereinigten Staaten, indem er den Golf-Kooperationsrat (GCC) mit den transnationalen US-Unternehmen verbündet. Es sind also diese Ölmonarchien und nicht mehr der jüdische Staat, um die sich jetzt Washington entfalten wird.
Der Erdölmann Trump von Arabien [1], der ein Nacheiferer von Lawrence von Arabien [2] sein will, hat zwei transzendentale kosmogonische Darstellungen angeboten, die vor Hell-Dunkel-Kontrasten nur so strotzen und eine Metaanalyse verdienen. Auf dem Investitionsforum von Riad (Hauptstadt Saudi-Arabiens [3]) und vor den sechs arabischen Petro-Monarchien des Golf-Kooperationsrates (GCC) [4] griff er die Verbündeten des Iran in Gaza und im Libanon an, sprach sich gegen die Herstellung der iranischen Atombombe aus und warb für die umstrittenen “Abraham-Abkommen [5]” von Israel mit vier Ländern: Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Marokko und dem Sudan (was von seinem ferngesteuerten Bürgerkrieg übrig ist).
Unter den Tausenden Sätzen, die Trump geäußert hat, war ich beeindruckt von der Tatsache, dass er vor den sechs arabischen Ölmonarchien des GCC einen von großer Marketingtiefe veröffentlichte, welchen sogar der erhabene arabische Historiker Ibn Khaldun (IK) – den Bertrand Russell als Vater der modernen Soziologie bezeichnete – Autor der wunderbaren Prolegomena sich nicht getraut hätte, auszusprechen.
Der unvergleichbare Tunesier Ibn Khaldun bezeichnete die arabische Welt als die Geographie der “Mitte der Welt “, im horizontalen Sinne – im Gegensatz zu Chinas “Reich der Mitte”, im vertikalen Sinne, zwischen Himmel und Erde –, aber die arabische Welt hatte dieses Stadium noch nicht erreicht, vor allem nicht in der Zeit des konjunkturellen Niedergangs der erstaunlichen arabischen Zivilisation, wie es jetzt der arabische Erdölmann Trump auf übertriebene Weise tat, als er den Nahen Osten zum Zentrum der Welt erklärte. Merkwürdigerweise sind die zwei ultra-kriegerischen Chasaren, der armselige Komiker Selenskyj und der zugegebenermaßen bessere Schauspieler Netanjahu, der nun ohne Choreografie oder globale Szenografie dasteht, von Tag zu Tag mehr isoliert.
Der französische Geopolitiker Thierry Meyssan vom Voltaire-Netzwerk erklärt uns die Abkopplung der Vereinigten Staaten von Israel durch die Trump-Regierung, die nun eine andere Gangart gewählt hat, nachdem sie Benjamin Netanjahu auf geduldige Weise vorgeschlagen hat, mit dem palästinensischen Widerstand zu verhandeln, aber dabei mit dem Massaker an den Palästinensern, der Annektierung von Gaza, des Südlibanon und des Süden von Syrien, und dem Wunsch einen Krieg gegen den Iran zu entfesseln, nur auf Hartnäckigkeit gestoßen ist. Es ist jetzt für die Trump-Regierung, wie für alle, die sich seit 80 Jahren für diese Region interessieren, offensichtlich, dass die revisionistischen Zionisten die Feinde des Friedens und damit auch Israels sind.“ [6]
Meyssan enthüllt den Druck israelischer “revisionistischer Zionisten” zugunsten ukrainischer “integraler Nationalisten”, dessen Ausmaß und Auswirkungen erst am 3. Mai mit dem Lob des ehemaligen israelischen Ministers Natan Sharansky durch Wolodymyr Selenskyj öffentlich gemacht wurden. Hier habe ich mich immer auf die chasarische militaristische Heilige Allianz von Netanjahu/Selenskyj/Milei (dem argentinischen Präsidenten) bezogen: die drei Süchtigen des New Yorker Rabbiners russischer Herkunft, Menachem Mendel Schneerson, der talmudischen eschatologischen Sekte Chabad-Lubawitsch (siehe “Gaza: Geopolitik der israelischen Barbarei” [7].
Der zionistische Traum von einem Groß-Israel, das nicht lebensfähig ist, wird wie eine sich auflösende Wolke von Trumps “Greater Middle East” inmitten der übrigen großen Techno-Öl-Konzernen der Zukunft verjagt. Es wäre notwendig, die metaanalytische und hermeneutische Bedeutung des Projekts von Trump von Arabien zu klären, wenn er den Nahen Osten als das Zentrum der Welt definiert, was mehrere Definitionen der Region und “ihrer” Religion impliziert: britisch, französisch, israelisch, persisch, osmanisch oder real?
Ich weiß nicht, ob sich der Nahe Osten plötzlich als Zentrum der Welt positioniert hat, aber er ist sicherlich eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die prägendste tektonische Platte der weltweiten Geopolitik. Während China seine attraktiven Seidenstraßen ausbaut, indem es sich an die Geografie des zentralasiatischen Islam anpasst, schmiedet Trump seine Heilige Allianz mit dem GCC, und Zar Wladimir Putin flirtet mit dem Islam, was sich auf dem russisch-islamischen Gipfel in Kasan [8] konkretisierte. Es scheint, dass sich Trumps Definition von Arabien auf seine Heilige-Geo-Öl-Allianz mit dem GCC und seinen sechs arabischen Petro-Monarchien konzentriert.
Alfredo Jalife-Rahme
