Wir verstehen die Verhandlungen in der Ukraine und im Nahen Osten nicht, weil wir den Unterschied zwischen Kriegen und Bürgerkriegen nicht verstehen. Wir nähern uns dem Friedensschluss, als ginge es darum, das Gemeingut bei einer Scheidung, nach einigen Jahren des Zusammenlebens, aufzuteilen. Aber Kriege sind von beispielloser Intensität und wurzeln in uralten Konflikten, die oft mehrere Generationen andauern. Im Allgemeinen sind materielle Bedingungen, Leid und Gewalt gegenüber Ungerechtigkeiten sehr zweitrangig.
Wir wissen nichts über den Inhalt der Verhandlungen, die die Trump-Regierung mit den Jemeniten von Ansar Allah geführt hat, und kennen nur sehr wenig von den Verhandlungen, die sie mit dem Iran, Israel und Russland führt. Wir kennen nicht mehr als ein paar Erklärungen, hier und da, die nicht dazu gedacht sind, uns verständlich zu machen, was geschieht, sondern um diejenigen in Schach zu halten, die sich dem Frieden widersetzen, und um diejenigen zu beruhigen, die auf ihn hoffen.
Darüber hinaus ist die Verhandlungsmethode dieses zum Staatsoberhaupt gewordenen Geschäftsmannes, d.h. die Methode von Donald Trump, schwindelerregend. Er bemüht sich inkohärente Positionen zu nennen, aber dann keine einzuhalten, nur um seine Partner zu erschüttern, in der Hoffnung, ihnen ihre Trümpfe aus der Tasche zu ziehen Diese Methode, die nichts Diplomatisches an sich hat, ignoriert die tiefen Gründe der Konflikte. Sie erkennt nur, worüber sich beide Seiten beschweren. Am Ende kann es zu Vereinbarungen führen, die manche Unterzeichner vielleicht momentan akzeptieren, aber später bereuen.
Wie dem auch sei, es muss schnell gehandelt werden. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sind, auch wenn sie an Intensität abgenommen haben, weiterhin tödlich und zerstörend. Die sensationellen Ankündigungen, dass dieser oder jener Krieg in wenigen Tagen hätte gelöst werden können, sind bereits auf harte Realitäten gestoßen.
Wahre Diplomaten und wahre Krieger zielen nicht darauf ab, den anderen zu besiegen, sondern mit ihm zu leben. Sie können sich nicht mit Führungskräften verstehen, die die Besten sein wollen, aber sie können Probleme mit Hilfe derjenigen lösen, die das produzieren wollen, was für andere nützlich sein kann. Donald Trump ist von diesem Kaliber.
Die aktuellen Probleme sind jedoch nicht russische, sondern vor allem US-amerikanische. Dies könnte auch in Bezug auf Palästina und den Iran der Fall sein. Um im Ukraine-Konflikt voranzukommen, muss man vor allem nicht den russischen Standpunkt ändern, sondern sich mit der bedingungslosen Unterstützung eines Teils des Westens für die “integralen Nationalisten”, der historischen Verbündeten der Nazis, auseinandersetzen. Dem Trump-Team wurde schnell klar, dass die russische Behauptung, die Ukraine zu “entnazifizieren”, keine Erfindung der Kriegspropaganda war [1]. In der Ukraine gibt es mehrere hundert Denkmäler zum Ruhm der Reichskollaborateure, ganz zu schweigen von den Gebäuden und Alleen, die deren Namen tragen [2]. Die Lektüre der Werke von Dmytro Donzow, insbesondere seines Buches “Націоналізм” (Nationalismus), ist heute in den Streitkräften der Ukraine Pflicht; ein Werk, das Adolf Hitlers “Mein Kampf“ [3] entspricht. Die wichtigste Kirche der Ukraine ist verboten worden, weil sie die Autorität des Moskauer Patriarchen anerkennt. Mehrere Millionen Bücher wurden verbrannt, weil sie auf Russisch, der bösen Sprache, geschrieben waren oder weil sie von russischen Autoren wie Alexander Puschkin (1799-1837) oder Leo Tolstoi (1828-1910) geschaffen wurden. Alle Oppositionsparteien wurden verboten, und der derzeitige Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Neuwahlen verboten, indem er alle drei Monate das Kriegsrecht verlängerte, das sie verbietet.
Um dieses Problem anzugehen, muss Donald Trump den Ukrainern etwas geben. Er hat sich dafür entschieden, die Grausamkeit Russlands in Frage zu stellen, wenn es seines Rechtes sicher ist, was auch der Fall ist. Die westliche Presse hat sich dafür entschieden, nur die Passage zu hören, in der sich der US-Präsident fragt, ob Wladimir Putin verrückt geworden ist. Im selben Beitrag verurteilte er aber auch die Rede von Wolodymyr Selenskyj. Er setzte daher die Grausamkeit des russischen Präsidenten mit der Böswilligkeit des ukrainischen Führers gleich. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass, wenn er aus emotionaler Sicht den Ukrainern einen Vorteil verschafft, er ihn aus politischer Sicht den Russen gibt.
So kommt es, dass wir einer Zivilisation angehören, in der die Emotionen die Vernunft ersetzt haben. Wir weinen mit den integralen Nationalisten und glauben, dass wir das Leid der Ukrainer teilen. Auf lange Sicht werden wir jedoch die Fakten erkennen und uns gegen die integralen Nationalisten, die wir heute unterstützen, oder sogar gegen die Ukrainer im Allgemeinen wenden, weil wir uns für unsere derzeitigen Positionen schämen werden. Das ist der Sinn der Geschichte: Wir kehren immer wieder zu Haltungen zurück, auf die wir stolz sein können.
Wladimir Putin hat unsere Wende bereits vorweggenommen. Ihm zufolge werden die einseitigen Zwangsmaßnahmen der Europäischen Union nicht von Dauer sein. Wir werden irgendwann zu unseren früheren Überzeugungen zurückkehren, wie wir einst die französisch-russische Freundschaft gefeiert haben. Das ist der Grund, warum Putin seine Armee zurückhält, deren militärische Überlegenheit ihm ermöglicht hätte, Odessa längst einzunehmen und damit die Wiederherstellung des alten Russlands zu vollenden.
Das ist es, was sich jetzt abspielt. Die Abgrenzung von Territorien ist in Bezug auf die Beziehungen zwischen den Menschen von geringer Bedeutung. Materielle Fragen sind immer zweitrangig gegenüber der Freiheit jedes Einzelnen. Die Völker, die in der Ukraine leben, werden keine Schwierigkeiten haben, die Teilung ihres Landes zu akzeptieren, wenn sie von dem Druck befreit sind, der von den Faschisten ausgeübt wird, die ihre Urgroßeltern massakriert haben.
Donald Trump wusste nichts über die Geschichte Russlands und der Ukraine, aber er lernt schnell. Er glaubt nicht mehr an die Wahnvorstellungen des Westens, wonach Moskau die Ukraine einnehmen will, und dann auch den Rest Europas. Er glaubt auch nicht an die Wahnvorstellungen von Kaja Kallas und den Balten, für die Russland ein “Gefängnis der Völker” ist, das zerstückelt werden muss.
Ebenso wusste Donald Trump nichts über die Geschichte Israels und des Iran, aber er erfuhr, dass die revisionistischen Zionisten von Yitzhak Schamir die SAVAK organisierten, die politische Polizei des Schahs Reza Pachlavi, und seines Premierministers, des Nazi-Generals Fazlollah Zahedi, der gerade nach dem Sturz von Mohammad Mossadegh aus dem britischen Gefängnis entlassen worden war [4]. Es ist schwer zuzugeben, aber ja, die schreckliche SAVAK wurde von israelischen Juden, “revisionistischen Zionisten”, im Dienste eines Nazi-Generals organisiert [5], genauso wie es schwierig ist zuzugeben, dass die ukrainischen integralen Nationalisten viel mehr ihrer Landsleute als ausländische Feinde getötet haben. Donald Trump und sein Unterhändler Steve Witkoff haben verstanden, dass es im Nahen Osten nicht um die militärische Atommacht geht (auch wenn es Israel ist und nicht der Iran, der die Bombe hat), sondern um die zweite Runde von Verbrechen, die vom Schah-Regime mit diskreter Unterstützung einiger Israelis begangen wurden.
Die Iraner können, wie andere Menschen auch, viel Gewalt und Leid ertragen, aber keine Ungerechtigkeit.
Wer sind die ukrainischen integralen Nationalisten?
Wer kennt die Geschichte der ukrainischen “integralen Nationalisten”, der “Nazis” in der Terminologie des Kreml? Sie beginnt im Ersten Weltkrieg, setzt sich im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg fort und dauert bis heute in der modernen Ukraine an. Viele Dokumente wurden vernichtet und die moderne Ukraine verbietet unter Androhung von Gefängnisstrafen, über ihre Verbrechen zu sprechen. Nichtsdestotrotz haben diese Leute mindestens vier Millionen ihrer Landsleute ermordet und die Architektur der Endlösung entworfen, d. h. die Ermordung von Millionen von Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Zugehörigkeit zu den jüdischen oder zigeunerischen Gemeinschaften in Europa.

Wie die meisten westlichen Analysten und politischen Kommentatoren wusste ich bis 2014 nichts von der Existenz ukrainischer Neonazis. Als der gewählte Präsident gestürzt wurde, lebte ich damals in Syrien, und dachte, es seien gewalttätige Gruppen, die auf die öffentliche Bühne getreten waren, um pro-europäischen Elementen zu helfen. Seit der russischen Militärintervention habe ich jedoch nach und nach viele Dokumente und Informationen über diese politische Bewegung entdeckt, die 2021 ein Drittel der ukrainischen Streitkräfte darstellt. Dieser Artikel ist eine Zusammenstellung dazu.
Ganz am Anfang dieser Geschichte, also vor dem Ersten Weltkrieg, war die Ukraine eine große Ebene, die immer zwischen deutschem und russischem Einfluss hin und her geschoben worden war. Damals war sie kein unabhängiger Staat, sondern eine Provinz des Zarenreiches. Sie war von Deutschen, Bulgaren, Griechen, Polen, Rumänen, Russen, Tschechen, Tataren und einer sehr großen jüdischen Minderheit bevölkert, die vom alten chasarischen Volk abstammen sollte.
Ein junger Dichter, Dmytro Donzow, begeisterte sich für die künstlerischen Avantgardebewegungen und glaubte, dass sie sein Land aus dessen sozialer Rückständigkeit herauszuholen könnten. Da das Zarenreich seit dem Tod Katharinas der Großen in seiner Entwicklung stagnierte, während das Deutsche Reich das wissenschaftliche Zentrum des Westens war, zog Donzow Berlin Moskau vor.
Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde er zum Agenten des deutschen Geheimdienstes. Er emigrierte in die Schweiz, wo er im Auftrag seiner Herren das Bulletin der Nationalitäten Russlands in mehreren Sprachen herausgab, in dem zum Aufstand der ethnischen Minderheiten des Zarenreichs aufgerufen wurde, um dessen Niederlage herbeizuführen. Diese Vorlage wurde von den westlichen Geheimdiensten ausgewählt, um das “Forum der freien Völker Russlands” diesen Sommer in Prag zu organisieren [1].
1917 drehte die bolschewistische Revolution den Spieß um. Donzows Freunde stellten sich auf die Seite der Russischen Revolution, er aber blieb pro-deutsch. In der Anarchie, die darauf folgte, wurde die Ukraine praktisch in drei verschiedene Regime geteilt: die Nationalisten von Symon Petljura (die sich in dem Gebiet durchsetzten, das heute von der Selenskyj-Regierung gehalten wird), die Anarchisten von Nestor Machno (die sich in Novorossia organisierten, dem Land, das von Fürst Potemkin entwickelt worden war und das nie die Leibeigenschaft gekannt hatte) und die Bolschewiken (besonders im Donbass). Der Schlachtruf von Petljuras Anhängern lautete: “Tod den Juden und Bolschewiken!” Sie verübten zahlreiche mörderische Pogrome.
Dmytro Donzow kehrte vor der deutschen Niederlage in die Ukraine zurück und wurde Symon Petljuras Schützling. Er nahm kurz an der Pariser Friedenskonferenz teil, blieb aber aus unbekannten Gründen nicht bei seiner Delegation. In der Ukraine half er Petljura, sich mit Polen zu verbünden, um die Anarchisten und Bolschewiken zu vernichten. Nach der Eroberung Kiews durch die Bolschewiken handelten Petljura und Donzow den Warschauer Vertrag aus (22. April 1920): Die polnische Armee verpflichtete sich, die Bolschewiken zurückzuwerfen und die Ukraine zu befreien, im Austausch von Galizien und Wolhynien (genau wie die Selenskyj-Regierung den Kriegseintritt Polens für den Abtritt derselben Gebiete heute verhandelt [2]). Dieser neue Krieg war [für Petljuras Ukraine] ein Fiasko.

Um sein Lager zu stärken, verhandelte Petljura im Geheimen mit dem Gründer der jüdischen Bataillone der britischen Armee (der “Jüdischen Legion”) und mittlerweile Verwalter der Zionistischen Weltorganisation (ZWO), Wladimir Jabotinsky. Im September 1921 einigten sich die beiden Männer darauf, sich gegen die Bolschewiken zu vereinen, im Austausch für Petljuras Versprechen, seinen Truppen zu verbieten, ihre Pogrome fortzusetzen. Die Jüdische Legion sollte zur “Jüdischen Gendarmerie” werden. Trotz seiner Bemühungen gelang es Petljura jedoch nicht, seine Truppen zu befrieden, zumal sein enger Mitarbeiter Donzow das Massaker an Juden weiterhin förderte. Am Ende, nachdem das Abkommen enthüllt worden war, rebellierte die Zionistische Weltorganisation gegen das Petljura-Regime. Am 17. Januar 1923 richtete die ZWO eine Untersuchungskommission über Jabotinsky’s Aktivitäten ein. Dieser weigerte sich vorzusprechen und trat von seinem Posten zurück.

Petljura flieht dann nach Polen und später nach Frankreich, wo er von einem anarchistischen Juden aus Bessarabien (dem heutigen Transnistrien) ermordet wurde. Im Prozess gestand er sein Verbrechen und plädierte, hunderttausende Juden gerächt zu haben, die von den Truppen von Petljura und Donzow ermordet wurden. Der Prozess erregte großes Aufsehen. Das Gericht sprach den Mörder frei. Bei dieser Gelegenheit wurde die Liga gegen Pogrome gegründet, die zukünftige Licra (Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus).
Nicht nur die Nationalisten wurden besiegt, sondern auch die Anarchisten. Überall triumphierten die Bolschewiken und beschlossen, nicht ohne Debatte, sich der Sowjetunion anzuschließen.
Dmytro Donzow gab literarische Zeitschriften heraus, die eine Faszination auf die Jugend ausübten. Er setzte sich weiterhin für ein von Deutschland dominiertes Mitteleuropa ein und näherte sich dann dem aufsteigenden Nationalsozialismus. Bald bezeichnete er seine Doktrin als ukrainischen “integralen Nationalismus”. Damit bezog er sich auf den französischen Dichter Charles Maurras. Tatsächlich war die Logik der beiden Männer zunächst identisch: Sie suchten in ihrer eigenen Kultur die Mittel, um einen modernen Nationalismus geltend zu machen. Maurras war jedoch anti-deutsch, während Donzow pro-deutsch war. Der Ausdruck “integraler Nationalismus” wird noch heute von Donzows Anhängern beansprucht, die nach dem Fall des Dritten Reiches jedoch darauf achteten, den Begriff “Nazismus”, wie die Russen ihn nennen, nicht ohne Grund zu widerlegen.
Ihm zufolge zeichnet sich der “ukrainische Nationalismus” aus durch: – “die Bekräftigung des Lebenswillens, der Macht, der Expansion” (er fördert “Das Recht starker Rassen, Völker und Nationen zu organisieren, um die bestehende Kultur und Zivilisation zu stärken”), – “den Wunsch zu kämpfen und das Bewusstsein seiner Extremität” (er lobt die “kreative Gewalt der Minderheits-Initiative”).
Seine Qualitäten sind:
“Fanatismus”;
“Unmoral”.
Schließlich wandte sich Donzow von seiner Vergangenheit ab und wurde zu einem bedingungslosen Bewunderer des Führers, Adolf Hitler. Seine Anhänger hatten 1929 die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) um Oberst Yevhen Konovalets gegründet. Letzterer nannte Donzow “den geistigen Diktator der Jugend Galiziens”. Ein Streit flammte zwischen Donzow und einem anderen Intellektuellen über seinen Extremismus auf, der zu einem Krieg gegen alle führte, als dann Konovalets plötzlich ermordet wurde. Die OUN (finanziert von den deutschen Geheimdiensten) spaltete sich dann in zwei Teile, M und B. Die “integralen Nationalisten” behielten sich die OUN-B vor, gemäß dem Namen des Lieblingsschülers von Donzow, Stepan Bandera.
Die bolschewistischen politischen Kommissare, meist Juden, belegten in den Jahren 1932-33 die Getreideernten mit einer Steuer, wie auch in anderen Regionen der Sowjetunion.
Verbunden mit großen und unvorhersehbaren klimatischen Unwägbarkeiten führte diese Politik zu einer riesigen Hungersnot in mehreren Regionen der UdSSR, darunter auch in der Ukraine. Sie ist unter dem Namen “Holodomor” bekannt. Entgegen der Darstellung des integralen nationalistischen Historikers Lev Dobriansky handelte es sich dabei nicht um einen Plan zur Ausrottung der Ukrainer durch die Russen, da auch andere sowjetische Regionen darunter litten, sondern um eine unangemessene Verwaltung der öffentlichen Ressourcen in Zeiten des Klimawandels. Lev Dobrianskis Tochter, Paula Dobriansky, wurde eine der Mitarbeiterinnen von Präsident George W. Bush. Sie führte einen erbarmungslosen Kampf, um Historiker, die nicht mit der Propaganda ihres Vaters übereinstimmten, von den westlichen Universitäten ausschließen zu lassen [3].
1934 organisierte Bandera als Mitglied des NS-Geheimdienstes und Chef der OUN-B die Ermordung des polnischen Innenministers Bronisław Pieracki.
Ab 1939 wurden Mitglieder der OUN-B, die eine militärische Organisation, die UPA, bildeten, in Deutschland von der deutschen Armee, und dann immer noch in Deutschland, aber von ihren japanischen Verbündeten ausgebildet. Stepan Bandera schlug Dmytro Donzow vor, Leiter ihrer Organisation zu werden, aber der Intellektuelle lehnte ab und zog vor, eine Führungsrolle anstelle eines operativen Kommandanten zu spielen.
Die “integralen Nationalisten” bewunderten den [deutschen] Überfall auf Polen in Anwendung des deutsch-sowjetischen Paktes. Wie Henry Kissinger zeigte, der nicht des Pro-Sowjetismus verdächtigt werden kann, ging es für die UdSSR nicht darum Polen zu annektieren, sondern einen Teil davon zu neutralisieren, um sich auf die Konfrontation mit dem Reich vorzubereiten. Im Gegensatz dazu ging es für Reichskanzler Hitler darum, mit der Eroberung eines “Lebensraums” in Mitteleuropa zu beginnen.
Seit Beginn des Zweiten Weltkriegs kämpfte die OUN-B unter der Führung von Dmytro Donzow an der Seite der Nazi-Armeen gegen die Juden und die Sowjets.
Die Kollaboration zwischen den ukrainischen “integralen Nationalisten” und den Nazis setzte sich mit permanenten Massakern an der Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung fort, die beschuldigt wurde, jüdisch oder kommunistisch zu sein, bis zur “Befreiung” der Ukraine durch das Dritte Reich im Sommer 1941 unter dem Ruf “Slava Ukraini!” (Ruhm der Ukraine), dem Schlachtruf, der heute noch von der Selenskyj-Regierung und den US-Demokraten verwendet wird. Zu diesem Zeitpunkt proklamierten die “integralen Nationalisten” ihre “Unabhängigkeit” von der Sowjetunion in Anwesenheit von Nazi-Vertretern und griechisch-orthodoxen Geistlichen, nicht in Kiew, sondern in Lemberg (Lviv), nach dem Vorbild der Hlinka-Garde in der Slowakei und der Ustascha in Kroatien. Sie bildeten eine Regierung unter der Führung von Providnyk (Führer) Stepan Bandera, deren Premierminister sein Freund Jaroslaw Stetsko wurde. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen unterstützten die Ukraine. Das heißt, die “integralen Nationalisten” waren immer stark in der Minderheit.

Die Nazis spalteten sich zwischen dem Reichskommissar für die Ukraine auf der einen Seite, Erich Koch, für den die Ukrainer Untermenschen waren, und dem Minister der besetzten Ostgebiete, Alfred Rosenberg auf der anderen Seite, für den die “integralen Nationalisten” wahre Verbündete waren. Schließlich wurde Bandera am 5. Juli 1941 nach Berlin deportiert und in Ehrenhaft, also als hohe Persönlichkeit unter Hausarrest gestellt. Nachdem jedoch OUN-B-Mitglieder die Führer der rivalisierenden Fraktion OUN-M ermordet hatten, sanktionierten die Nazis Stepan Bandera und seine Organisation am 13. September 1941. 48 ihrer Führer wurden in ein Gefangenenlager in Auschwitz deportiert (das noch kein Vernichtungslager, sondern nur ein Gefängnis war). Die OUN-B wurde unter deutschem Kommando reorganisiert. Zu dieser Zeit leisteten alle ukrainischen Nationalisten folgenden Eid: “Als treuer Sohn meines Vaterlandes, trete ich freiwillig in die Reihen der Ukrainischen Befreiungsarmee ein und schwöre mit Freude, dass ich treu gegen den Bolschewismus zur Ehre des Volkes kämpfen werde. Wir liefern diesen Kampf an der Seite Deutschlands und seiner Verbündeten gegen einen gemeinsamen Feind. Mit Treue und bedingungsloser Unterwerfung glaube ich an Adolf Hitler als Führer und Oberbefehlshaber der Befreiungsarmee. Ich bin jederzeit bereit, mein Leben für die Wahrheit hinzugeben.”

Die Nazis gaben bekannt, dass viele Leichen, Opfer von “bolschewistischen Juden”, in Gefängnissen entdeckt worden seien. Daher feierten die “integralen Nationalisten” ihre “Unabhängigkeit”, indem sie mehr als 30 000 Juden ermordeten und aktiv an dem Zusammentreiben von Juden von Kiew in Babi Jar teilnahmen, wo 33 771 von ihnen in zwei Tagen, am 29. und 30. September 1941, von den SS-Einsatzgruppen unter Reinhard Heydrich erschossen werden.
In diesem Tumult verschwand Dmytro Donzow. In Wirklichkeit war er nach Prag gegangen und hatte sich in den Dienst des Architekten der „Endlösung“, Reinhard Heydrich, gestellt, der gerade zum Vizegouverneur von Böhmen und Mähren ernannt worden war. Heydrich organisierte die Wannsee-Konferenz, die die “Endlösung der Juden- und Zigeunerfragen” plante [4].. Dann gründete er das Reinhard-Heydrich-Institut in Prag, um die systematische Vernichtung all dieser Bevölkerungsgruppen in Europa zu koordinieren. Der Ukrainer Donzow, der nun in großem Luxus in Prag lebte, wurde sofort sein Verwalter. Er ist damit einer der Hauptarchitekten des größten Massakers der Geschichte. Heydrich wurde im Juni 1942 ermordet, aber Donzow behielt seine Funktionen und Privilegien.

Stepan Bandera und sein Stellvertreter Jaroslav Stetsko wurden im Hauptquartier der Generalinspektion der Konzentrationslager in Oranienburg-Sachsenhausen (30 km von Berlin entfernt) unter Hausarrest gestellt. Sie richteten völlig ohne Zwang Briefe an ihre Anhänger und die Führer des Reiches und erlitten keine Entbehrungen. Im September 1944, als die Wehrmacht im Rückzug war und Banderas Anhänger begannen, gegen sie zu rebellieren, wurden beide Führer von den Nazis freigestellt und in ihre früheren Positionen zurückversetzt. Bandera und Stetsko nahmen den bewaffneten Kampf unter den Nazis gegen die Juden und Bolschewiken wieder auf.
Zeremonie des Integralen Nationalistischen Ordens Centuria. Laut der George Washington University war er in 2021 bereits in die Hauptarmeen der NATO eingedrungen.
Aber es war schon zu spät. Das III. Reich brach zusammen. Die Angelsachsen holten sich Donzow, Bandera und Stetsko. Der Theoretiker des integralen Nationalismus wurde nach Kanada gebracht, während die beiden Praktiker von Massakern nach Deutschland geschafft wurden. Der MI6 und das OSS (Vorgänger der CIA) schrieben ihre Biografien um, indem sie ihre Nazi-Mitarbeit und ihre Verantwortung an der „Endlösung“ daraus entfernten.

Bandera und Stetsko wurden in München stationiert, um angelsächsische Stay-behind-Netzwerke in der Sowjetunion zu organisieren. Ab 1950 verfügten sie über einen großen Radiosender, Radio Free Europe, den sie mit der Muslimbruderschaft von Said Ramadan (dem Vater von Tariq Ramadan) teilten. Der Radiosender wurde vom National Committee for a Free Europe, einem Ableger der CIA finanziert. Dessen Direktor Alan Dulles war zugleich Mitglied des National Committee, wie auch der spätere Präsident Dwight Eisenhower, der Zeitungsmagnat Henry Luce und der Filmregisseur Cecil B. DeMilles. Der Spezialist für psychologische Kriegsführung und zukünftige Beschützer der „Straussianer“, Charles D. Jackson, war sein Präsident.
Vladimir Jabotinsky suchte, nachdem er in Palästina gelebt hatte, Zuflucht in New York. Bension Netanyahu (der Vater des derzeitigen israelischen Premierministers) schloss sich ihm an. Die beiden Männer schrieben die Doktrin-Texte des “revisionistischen Zionismus” und die Jüdische Encyclopedia.
Bandera und Stetsko reisten viel. Sie organisierten in der gesamten Sowjetunion und besonders in der Ukraine Sabotageoperationen, sowie Flugblätterabwürfe. Zu diesem Zweck schufen sie den Block der antibolschewistischen Nationen (ABN), der ihre mitteleuropäischen Gegenstücke zusammenbrachte [5]. Der britische Doppelagent Kim Philby informierte die Sowjets im Voraus über die Aktionen der Banderisten. Bandera traf sich mit Donzow in Kanada, um ihn zu bitten, die Führung des Kampfes zu übernehmen. Wieder weigerte sich der Intellektuelle und zog vor, sich seinen Schriften zu widmen. Dann driftete er in ein mystisches Delirium ab, das von den Wikinger-Mythen der Waräger inspiriert war. Er kündigte den letzten Kampf der ukrainischen Ritter gegen den russischen Drachen an. Bandera verbündete sich unterdessen mit dem chinesischen Führer Chiang Kai-Schek, den er 1958 traf. Aber er wurde im folgenden Jahr vom KGB in München ermordet.


Jaroslav Stetsko setzte den Kampf über Radio Free Europe und die ABN fort. Er ging in die Vereinigten Staaten, um vor dem Ausschuss für anti-amerikanische Aktivitäten von Senator Joseph McCarthy auszusagen. 1967 gründete er mit Chiang Kai-Schek den Antikommunistischen Weltbund [6]. Der Liga gehörten viele pro-amerikanische Diktatoren aus der ganzen Welt und zwei Folterschulen in Panama und Taiwan an. Klaus Barbie, der Jean Moulin in Frankreich und Che Guevara in Bolivien ermordet hatte, war auch Mitglied. 1983 wurde Stetsko im Weißen Haus von Präsident Ronald Reagan empfangen und nahm mit Vizepräsident George Bush Sr. an den Zeremonien von Lev Dobriansky’s “Captive Nations” (d.h. sowjetisch besetzten Völkern) teil. Er starb schließlich 1986.
Aber die Geschichte ist nicht zu Ende. Seine Frau, Slava Stetsko, übernahm die Leitung seiner Organisationen. Auch sie reiste um die ganze Welt, um jeden Kampf gegen die Russen und Chinesen oder vielmehr gegen die Kommunisten zu unterstützen. Als die UdSSR aufgelöst wurde, begnügte sie sich, einfach den Titel der Liga in Weltliga für Freiheit und Demokratie zu ändern, ein Name, den sie noch heute trägt. Danach widmete sie sich der Aufgabe, in der Ukraine wieder Fuß zu fassen.
Slava Stetsko kandidierte 1994 bei den ersten Wahlen der unabhängigen Ukraine. Sie wurde in die Werchowna Rada gewählt, aber nachdem ihr von den Sowjets die Staatsbürgerschaft entzogen worden war, konnte sie ihr Mandat nicht wahrnehmen. Egal, sie holte den ukrainischen Präsidenten Leonid Kutschma ins CIA-Büro nach München und diktierte ihm Passagen der neuen Verfassung. Noch heute heißt es in Artikel 16 der Verfassung: “Die Erhaltung des genetischen Erbes des ukrainischen Volkes liegt in der Verantwortung des Staates”. Die nationalsozialistische Rassendiskriminierung wird daher von der Ukraine immer noch proklamiert, wie in den schlimmsten Momenten des Zweiten Weltkriegs.

Slava Stetsko wurde in den nächsten beiden Parlamentsperioden wiedergewählt. Sie führte feierlich den Vorsitz bei den Eröffnungstagungen vom 19. März 1998 und dem 14. Mai 2002.
Im Jahr 2000 organisierte Lew Dobriansky in Washington ein großes Symposium mit zahlreichen ukrainischen Offiziellen. Er lud dazu den „Straussianer“ Paul Wolfowitz (einen ehemaligen Mitarbeiter von Charles D. Jackson) ein. Bei diesem Treffen stellten sich die “integralen Nationalisten” in den Dienst der „Straussianer“, um Russland zu zerstören [7].

Am 8. Mai 2007 schufen die “integralen Nationalisten” der ukrainischen Volksselbstverteidigung und die Islamisten in Ternopil, auf Initiative der CIA, eine antirussische “Antiimperialistische Front” unter dem gemeinsamen Vorsitz des Emirs von Itschkeria, Dokka Umarow und Dmytro Jarosch (dem derzeitigen Sonderberater des Chefs der ukrainischen Streitkräfte). Organisationen aus Litauen, Polen, der Ukraine und Russland nahmen an diesem Treffen teil, darunter die islamistischen Separatisten aus der Krim, Adygeja, Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien, Ossetien und Tschetschenien. Da Dokka Umarov wegen internationaler Sanktionen nicht dorthin reisen konnte, ließ er dort seinen Beitrag verlesen. Im Nachhinein können die Krimtataren ihre Anwesenheit bei diesem Treffen nur mit ihrer Vergangenheit im Dienste der CIA gegen die Sowjets erklären.
Der US-freundliche Präsident Viktor Juschtschenko gründete im Anschluss an die “orangefarbene Revolution” ein Dmytro-Dontsov-Institut. Juschtschenko ist ein Beispiel für angelsächsische Weißwäscherei. Er hat immer behauptet, keine Verbindung zu den Integralen Nationalisten zu haben, aber sein Vater Andrej war Aufseher in einem Vernichtungslager der Nazis [8]. Das Dmytro-Dontsov-Institut wird 2010 geschlossen und nach dem Putsch 2014 wieder eröffnet.
Präsident Viktor Juschtschenko erhob kurz vor dem Ende seiner Amtszeit den Verbrecher gegen die Menschlichkeit Stepan Bandera zum “Helden der Nation”.
Im Jahr 2011 gelang es den Integralen Nationalisten, ein Gesetz zum Gedenken des Endes des Zweiten Weltkriegs zu verabschieden, weil er von den Sowjets gewonnen und von den Banderisten verloren worden war. Aber Präsident Viktor Janukowitsch weigerte sich, es zu verkünden. Wütend griffen die “integralen Nationalisten” einen Zug der Veteranen der Roten Armee an und prügelten alte Männer. Zwei Jahre später schafften die Städte Lwiw und Iwano-Frankiwsk die Siegeszeremonien ab und verboten jede Freude-Veranstaltungen.
Im Jahr 2014 weigerten sich die Ukrainer der Krim und des Donbass, die Putschregierung anzuerkennen. Die Krim, die noch vor dem Rest der Ukraine ihre Unabhängigkeit erklärt hatte, bekräftigte dies ein zweites Mal und trat der Russischen Föderation bei. Der Donbass suchte einen Kompromiss. Die “ukrainischen Nationalisten”, angeführt von Präsident Petro Poroschenko, hörten auf, dort öffentliche Dienstleistungen aufrechtzuerhalten und griffen die Bevölkerung an. In acht Jahren ermordeten sie mindestens 16 000 Menschen, ohne in der Welt Empörung oder Widerstand auszulösen.
Nach dem Putsch von 2014 wurden die integralen nationalistischen Milizen auch in die ukrainischen Streitkräfte integriert. In ihrer eigenen Ordnung fordern sie jeden Kämpfer auf, die Werke von Dmytro Donzow zu lesen, einschließlich seines Haupt-Buches mit dem Titel Націоналізм (Nationalismus).
Im April 2015 erklärte die Werchowna Rada Mitglieder der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) zu “Unabhängigkeitskämpfern”. Das Gesetz wurde im Dezember 2018 von Präsident Poroschenko erlassen. Ehemalige Mitglieder der Waffen-SS hatten rückwirkend Anspruch auf eine Altersrente und allerlei Vorteile. Das gleiche Gesetz kriminalisierte jede Behauptung, dass die OUN-Kämpfer und die UPA-Kämpfer mit den Nazis kollaborierten und ethnische Säuberungen von Juden und Polen unternahmen. Wenn dieser Artikel in der Ukraine veröffentlicht würde, brächte er mich ins Gefängnis, und auch Sie, weil Sie ihn gelesen haben.

Am 1. Juli 2021 erließ Präsident Wolodymyr Selenskyj das Gesetz über indigene Völker der Ukraine, das sie unter den Schutz der Menschenrechte stellt. Da sie nicht erwähnt wurden, können sich Bürger russischer Herkunft nicht mehr vor Gericht auf sie (die Menschenrechte) berufen.
Im Februar 2022 planten “integrale nationalistische” Milizen, die ein Drittel der Streitkräfte des Landes ausmachen, eine koordinierte Invasion der Krim und des Donbass. Sie wurde durch die russische Militäroperation zur Umsetzung der Resolution 2202 des UN-Sicherheitsrates verhindert, um die Notlage der Menschen im Donbass zu verkürzen.

Im März 2022 schlug der israelische Premierminister Naftali Bennett, der mit dem “revisionistischen Zionismus” von Benjamin Netanjahu (dem Sohn von Jabotinsky’s Sekretär) brach, dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, den russischen Forderungen zuzustimmen und sein Land zu entnazifizieren [9].
Erfreut über diese unerwartete Unterstützung wagte der russische Außenminister Sergej Lawrow, den Fall des ukrainischen jüdischen Präsidenten mit folgenden Worten anzusprechen: “Das jüdische Volk hat in seiner Weisheit gesagt, dass die glühendsten Antisemiten in der Regel Juden sind. Jede Familie hat ihr schwarzes Schaf, wie man so schön sagt”. Das war für die Israelis zu viel, die sich immer Sorgen machen, wenn man versucht, sie zu spalten. Sein damaliger Amtskollege Yair Lapid erinnerte daran, dass die Juden den Holocaust, dem sie zum Opfer gefallen waren, nie selbst organisiert hatten. Zwischen seinem Gewissen und seinen Bündnissen eingeklemmt, wiederholte der jüdische Staat gebetsmühlenartig, dass er die Ukraine unterstütze, weigerte sich aber, ihr auch nur eine einzige Waffe zu schicken. Letztendlich entschied der Generalstab und Verteidigungsminister Benny Gantz schloss jede Möglichkeit aus, die Nachfolger der Judenmörder zu unterstützen.
Die Ukrainer sind die einzigen Nationalisten, die weder für ihr Volk noch für ihr Land kämpfen, sondern für eine einzige Idee: die Vernichtung der Juden und der Russen.
Hauptquellen:
Ukrainian Nationalism in the age of extremes. An intellectual biography of Dmytro Dontsov, Trevor Erlacher, Harvard University Press (2021). [Ukrainischer Nationalismus im Zeitalter der Extreme. Eine intellektuelle Biographie von Dmytro Dontsov, Trevor Erlacher.]
Stepan Bandera, The Life and Afterlife of an Ukrainian Nationalist. Faschism, Genocide und Kult, Grzegorz Rossoliński-Liebe, Ibidem (2014).
NED, das legale Schaufenster der CIA
Seit 30 Jahren spielt das National Endowment for Democracy (NED) den Zulieferer der CIA für den rechtlichen Teil der illegalen CIA-Operationen. Ohne Verdacht zu erregen hat es das weiteste Korruptions-Netz der Welt aufgebaut, kauft Gewerkschaften der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, linke und rechte politischen Parteien, damit sie die Interessen der Vereinigten Staaten statt die ihrer Mitglieder verteidigen. Thierry Meyssan beschreibt hier das Ausmaß dieser Agentur.

Im Jahr 2006 prangerte der Kreml die Wucherung von ausländischen Vereinigungen in Russland an, wovon manche an einem geheimen, von der US-amerikanischen Stiftung für Demokratie (National Endowment for Democracy – NED) orchestrierten Plan, zur Destabilisierung des Landes beteiligt gewesen wären. Um eine “Farbenrevolution” zu verhindern, arbeitete Wladislaw Surkov eine strenge Regelung dieser “Nicht-Regierungs-Organisationen (NROs) aus. Im Westen wurden diese administrativen Einschränkungen als ein neuer Angriff des “Diktators” Putin und seines Beraters gegen Vereinigungsfreiheit ausgelegt.
Diese Politik wurde auch von anderen Staaten umgesetzt, die von der internationalen Presse ebenfalls als “Diktaturen” bezeichnet werden.
Die Regierung der Vereinigten Staaten versichert, dass sie zur “Förderung der Demokratie in der Welt” beitrage. Sie behauptet, dass der Kongress das NED subventionieren könne und dass dieses, seinerseits und unabhängig, Verbänden, politischen Parteien oder Gewerkschaften, die in diesem Sinn überall auf der Welt fungieren, direkt oder indirekt helfen könne. Die NROs sind, wie der Name schon sagt, “nichtstaatlich” und können politische Initiativen ergreifen, die die Botschaften nicht ohne Verletzung der Souveränität der Staaten unternehmen können. Daher liegt die Frage hier: sind das NED und das Netzwerk der NGOs, die der Kongress finanziert, zivilgesellschaftliche Initiativen, die vom Kreml zu Unrecht verurteilt wurden, oder nur ein Deckmantel des für Einmischung in flagranti ertappten US-Geheimdienstes?
Um diese Frage zu beantworten, gehen wir auf die Herkunft und Funktionsweise des National Endowment for Democracy zurück. Aber zuvor müssen wir unbedingt analysieren, was das offizielle Projekt der Vereinigten Staaten, “Demokratie zu exportieren” bedeutet.

Welche Demokratie?
Die US-Amerikaner hängen als Volk an der Ideologie ihrer Gründerväter. Sie denken sich als eine aus Europa gekommene Kolonie, um eine Gott-gehorsame Stadt zu gründen. Sie halten ihr Land für “ein Licht auf dem Berg”, nach dem Ausdruck vom Heiligen Matthäus, der zwei Jahrhunderte von den meisten ihrer Präsidenten in ihren politischen Reden beibehalten wurde. Die Vereinigten Staaten wären eine Modell-Nation, oben auf einem Hügel leuchtend, die der Welt das Licht bringt. Und alle anderen Völker der Erde würden dieses Modell kopieren wollen, um ihr Heil zu erreichen.
Für die US-Amerikaner gilt dieser naive Glauben als selbstverständlich, dass ihr Land eine vorbildliche Demokratie sei und dass sie messianisch verpflichtet seien, diese auf den Rest der Welt zu verbreiten. Während der Heilige Matthäus die Ausbreitung des Glaubens allein durch das Beispiel eines tugendvollen Lebens betrachtete, verstanden die Gründerväter der Vereinigten Staaten die Entzündung ihrer Feuer und ihrer Verbreitung als eine Regime-Änderung. Die englischen Puritaner enthaupteten Charles I. vor seiner Flucht nach Holland und Amerika, und später lehnten die Patrioten der neuen Welt die Autorität von König George III. von England ab, und proklamierten die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten.
Die US-Amerikaner nehmen die Außenpolitik ihrer Regierung nicht als Imperialismus wahr, da sie von dieser nationalen Mythologie imprägniert sind. In ihren Augen ist es umso gerechtfertigter, eine Regierung zu stürzen, als sie ein anderes, von ihnen unterschiedliches Modell verkörpert, und das daher böse ist. Ebenso sind sie, dank ihrer messianischen Mission, davon überzeugt, weil es Ihnen gelang, Ländern die sie besetzt hatten, gewaltsam Demokratie aufzuzwingen. Sie lernen zum Beispiel in ihren Schulen, dass die GI’s Deutschland die Demokratie gebracht hätten. Sie wissen nicht, dass die Geschichte genau umgekehrt ist: ihre Regierung half Hitler beim Sturz der Weimarer Republik und bei dem Aufbau eines Militärregimes, um die Sowjets zu bekämpfen.
Diese irrationale Ideologie hindert sie, sich Fragen über die Art ihrer Institutionen und die Absurdität des Konzepts der “erzwungenen Demokratie” zu stellen.
In den Worten des Präsidenten Abraham Lincoln aber, ist die “Demokratie [ist] die Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk”.
Aus dieser Sicht sind die Vereinigten Staaten keine Demokratie, sondern ein Hybrid-System, in dem die Exekutive von einer Oligarchie ausgeführt wird, während das Volk ihre Willkür durch die Legislative und Judikative begrenzt. Wenn das Volk auch den Kongress und einige Richter wählt, sind es jedoch tatsächlich die föderativen Staaten, die die Exekutive wählen, und Letztere die höchsten Richter. Obwohl die Bürger aufgerufen werden, um über die Wahl ihres Präsidenten zu entscheiden, ist ihre Stimme in dieser Angelegenheit nur konsultativ, beratend, wie der Oberste Gerichtshof im Jahr 2000 bei dem Fall Gore/Bush erinnerte. Die Verfassung der Vereinigten Staaten erkennt die Souveränität des Volkes nicht an, weil die Macht von ihm und den Föderierten Staaten geteilt wird, d.h. von denen die Rang und Namen haben.
Nebenbei ist anzumerken, dass die Verfassung der Russischen Föderation stattdessen demokratisch ist – auf dem Papier zumindest – indem sie sagt: „der Inhaber der Souveränität und die einzige Quelle der Macht in der Russischen Föderation ist das multinationale Volk“ (Titel I, Kapitel 1, Artikel 3).
Diese intellektuellen Umstände erklären, warum die Amerikaner ihre Regierung unterstützen, wenn sie erklärt, sie wolle “Demokratie exportieren”, obwohl ihr Land verfassungsmäßig nicht einmal eine ist. Aber man sieht nicht, wie sie etwas exportieren könnten, was sie nicht haben, und auch zu Hause nicht haben wollen.
In den vergangenen dreißig Jahren wurde dieser Widerspruch durch das NED getragen und hat sich durch die Destabilisierung vieler Staaten materialisiert. Tausende von Aktivisten und leichtgläubigen NROs verletzten die Souveränität der Völker mit dem süffisanten Lächeln des guten Gewissens.

Eine pluralistische und unabhängige Stiftung
In seiner berühmten Rede vom 8. Juni 1982 im britischen Parlament verurteilte Präsident Reagan die Sowjetunion als “das Reich des Bösen” und schlug vor, dort und anderswo Dissidenten zu helfen. “Es handelt sich dabei, um die notwendige Infrastruktur für die Demokratie zu erstellen: Presse-Freiheit, Gewerkschaften, politische Parteien, Universitäten: Völker werden somit frei sein, den Weg der ihnen passt zu wählen, um ihre Kultur zu entwickeln und ihre Streitigkeiten mit friedlichen Mitteln zu begleichen”, sagte er.
Auf dieser einvernehmlichen Grundlage für den Kampf gegen Tyrannei befürwortete eine Kommission des überparteilichen Denkens in Washington die Schaffung der nationalen Stiftung für Demokratie (NED). Sie wurde vom Kongress im November 1983 gegründet und sofort finanziert.
Die Stiftung unterstützt vier autonome Strukturen, die Geld im Ausland an Verbände, Gewerkschaften von Arbeitnehmern und Arbeitgebern und rechte und linke Parteien verteilen. Es handelt sich um:
Das Institut der Freien Gewerkschaften (Free Trade Union Institute – FTUI), jetzt umbenannt auf Amerikanisches Zentrum für Arbeitnehmer-Solidarität (American Center for International Labor Solidarity – ACILS), verwaltet von der Gewerkschaft AFL – CIO;
Das Zentrum für internationale private Unternehmen (Center for International Private Enterprise – CIPE), verwaltet von der Handelskammer der USA;
Das Internationale Republikanische Institut (International Republican Institute – IRI), verwaltet von der Republikanischen Partei;
Und das nationale demokratische Institut für Internationale Angelegenheiten, (National Democratic Institute for International Affairs – NDI), von der Demokratischen Partei geleitet.
Auf diese Weise dargestellt, erscheinen das NED und seine vier Pseudopodien auf Zivilgesellschaft gegründet, deren soziale Vielfalt und politischen Pluralismus sie widerspiegeln. Vom amerikanischen Volk über den Kongress finanziert, würden sie an einem universellen Ideal arbeiten. Sie wären völlig unabhängig von der Administration des Präsidenten. Und ihre transparenten Handlungsfreiheiten könnten keine Geheimdienst-operationen verheimlichen, die Hintergedanken von nationalen Interessen dienen könnten.
Die Realität ist völlig anders.

Eine Inszenierung der CIA, des MI6 und dem ASIS
Die Rede von Ronald Reagan in London erfolgt nach den Skandalen nach der Offenbarung durch parlamentarische Kommissionen des Untersuchungsausschusses über die getricksten Coups der CIA. Der Kongress verbot der Agentur, neue Staatsstreiche zu organisieren, um Märkte zu erobern. Im Weißen Haus versucht der Nationale Sicherheitsrat deshalb andere Mittel aufzubauen, um dieses Tabu zu umgehen.
Die parteiübergreifende Reflexions-Kommission entstand vor den Reden von Ronald Reagan, obwohl sie offiziell ihr Mandat vom Weißen Haus erst danach erhalten hatte. Sie gehorcht daher nicht dem bombastischen Präsidenten-Ehrgeiz, sondern geht ihm voraus. Infolgedessen ist die Rede nur eine rhetorische Bekleidung für bereits in großen Linien vereinbarte Entscheidungen, die dann von der parteiübergreifenden Kommission in Szene gesetzt werden sollen.
Ihr Vorsitzender war der besondere Vertreter der Vereinigten Staaten für den Handel, was zeigt, dass sie nicht die Demokratie fördert, sondern in einer dedizierten Terminologie der “marktwirtschaftlich orientierten Demokratie” dient. Dieser merkwürdige Begriff entspricht dem amerikanischen Modell: eine wirtschaftliche und finanzielle Oligarchie auferlegt ihre politischen Entscheidungen über Marktverträge und den Bundesstaat, während die vom dem Volk gewählten Abgeordneten und Richter die Individuen vor der Willkür der Verwaltung schützen.
Drei der vier peripheren Organisationen des NED wurden zu diesem Anlass geschaffen. Jedoch war es nicht notwendig, die vierte, die gewerkschaftliche Organisation (ACILS) zu kreieren. Sie existierte seit dem Ende des zweiten Weltkrieges, obwohl sie ihren Namen im Jahr 1978 verändert hatte, als man ihre CIA-Subordinierung enthüllt hatte. Aus dem kann man nun schließen, dass die CIPE, IRI und NDI nicht durch spontane Generation entstanden sind, sondern auch unter der Leitung der CIA.
Darüber hinaus, obwohl das NED ein Verein mit US-Recht ist, ist es kein Werkzeug der CIA allein, sondern ein mit den britischen (weshalb es von Reagan in London verkündet wurde) und australischen Diensten gemeinsamer Apparat. Dieser zentrale Punkt wird immer verschwiegen. Er wird jedoch durch Glückwunschschreiben von Premierminister Tony Blair und John Howard am 20. Geburtstag der so genannten “NRO” bestätigt. Das NED und seine Pseudopodien sind Organe des militärischen, angelsächsischen Paktes zwischen London, Washington und Canberra, so wie das elektronische Überwachung-Netz „Echelon“. Dieses Gerät kann also nicht nur von der CIA requiriert werden, sondern auch durch die britischen MI6 und die australischen ASIS Dienste.
Um diese Tatsache zu verbergen hat das NED unter den Bündnispartnern die Entstehung ähnlicher Organisationen angeregt, die mit ihm arbeiten. Im Jahr 1988 hat Kanada ein Droits & Démocratie [Recht & Demokratie]-Zentrum geschaffen, das sich hauptsächlich auf Haiti konzentrierte, und dann auf Afghanistan. Im Jahr 1991 hat das Vereinigte Königreich die Westminster Foundation for Democracy (WFD) [Westminster-Stiftung für Demokratie] geschaffen. Der Betrieb dieser öffentlichen Organisation orientiert sich an dem Beispiel des NED: seine Verwaltung wird politischen Parteien anvertraut (acht Delegierte: drei konservative, drei der Labour Partei, 1 für die liberale Partei und 1 für die anderen im Parlament vertretenen Parteien). Die WFD hat in Osteuropa intensiv gearbeitet. Schließlich hat sich die EU im Jahre 2001 mit dem European Instrument for Democracy and Human Rights (EIDHR) ausgestattet, das weniger Verdacht als seine Kollegen erregt. Dieses Büro untersteht EuropAid, unter der Leitung von einem ebenso mächtigen wie unbekannten Seniorbeamten, dem Niederländer Jacobus Richelle.
Die Präsidentielle Richtlinie 77
Mit der Wahl der NED Stiftung am 22. November 1983 waren die US-Parlamentarier ahnungslos, dass es bereits im Verborgenen funktionierte, dank einer präsidentiellen Richtlinie vom 14. Januar 1983.
Dieses Dokument, das nur zwei Jahrzehnte später freigegeben wurde, organisiert die “öffentliche Diplomatie”, politisch korrekter Begriff für Propaganda. Es führt im Weißen Haus Arbeitsgruppen innerhalb des nationalen Sicherheitsrates ein, wovon eine sich um die Kontrolle des NED kümmert.

Der Aufsichtsrat der Stiftung ist daher nur ein Treibriemen des nationalen Sicherheitsrates. Um den Anschein zu wahren, einigte man sich auf eine allgemeine Regel, dass Agenten und ehemalige Agenten der CIA nicht zu Administratoren ernannt werden könnten.
Dennoch sind die Dinge klar. Die meisten hohen Beamten, die eine zentrale Rolle im Nationalen Sicherheitsrat gespielt haben, waren Verwalter des NED. Es ist zum Beispiel der Fall von Henry Kissinger, Franck Carlucci, Zbigniew Brzezinski oder auch Paul Wolfowitz; Persönlichkeiten, die nicht als Idealisten der Demokratie in die Geschichte eingehen werden, sondern als zynische Strategen der Gewalt.
Das Budget der Stiftung kann nicht separat bewertet werden, da sie ihre Anweisungen von dem nationalen Sicherheitsrat zur Durchführung von Aktionen erhält, die in umfangreichen behördenübergreifenden Operationen eingebettet sind. Mittel, vor allem wenn sie aus der internationalen Hilfsorganisation (USAID) kommen, gehen über das NED, ohne in seiner Buchführung zu erscheinen, einfach nur um sie zu „NROisieren“. Darüber hinaus erhält die Stiftung indirekt Geld von der CIA, nachdem es von privaten Vermittlern wie der Smith Richardson Foundation, der John M. Olin Foundation oder sogar der Lynde und Harry Bradley Foundation gewaschen worden war.
Um eine Größenordnung dieses Programms zu bekommen, müsste man dem Budget des NED die entsprechenden Haushaltsteile des Department of State, der USAID, der CIA und des Department of Defense zurechnen. Eine solche Schätzung ist heute unmöglich.
Einige bekannte Elemente gestatten dennoch eine Größenordnung zu bekommen. Die Vereinigten Staaten gaben in den letzten fünf Jahren mehr als 1 Milliarde Dollar für Verbände und Parteien im Libanon aus, ein kleines Land mit 4 Millionen Einwohnern. Insgesamt wurde die Hälfte dieser Summe durch das US-Außenministerium, USAID und das NED öffentlich verteilt, die andere Hälfte wurde heimlich von der CIA und dem Verteidigungsministerium ausgegeben. Mit diesem Beispiel kann man extrapolieren, dass der Gesamthaushaltsplan der institutionellen Korruption von den Vereinigten Staaten zig Milliarden Dollar jährlich ausmacht. Anbei kann man vermerken, dass das entsprechende Programm der Europäischen Union, das ganz öffentlich ist und als Booster für die US-Aktionen funktioniert, 7 Milliarden Euro pro Jahr beträgt.
Letztlich ist die juristische Struktur des NED und das Volumen des offiziellen Haushaltsplans nur Augenwischerei. Seiner Natur nach ist es kein unabhängiges, mit legalen Aufgaben beauftragtes Gremium, die früher von der CIA ausgeführt wurden, sondern nur ein Schaufenster, das der Nationale Sicherheitsrat beauftragt, um die legalen Teile illegaler Operationen durchzuführen.
Die trotzkistische Strategie
Im Zuge der Implementierungsphase (1984) wurde das NED von Allen Weinstein, dann für vier Jahre von John Richardson (1984-88), und schließlich von Carl Gershman (seit 1998) geleitet.
Diese drei Männer haben drei Dinge gemeinsam. Sie sind Juden, waren Aktivisten in der trotzkistischen Partei Social Democrats USA und arbeiteten bei dem Freedom House. Dazu gibt es eine Logik: aus Hass gegen Stalinismus traten manche Trotzkisten der CIA bei, um gegen die Sowjets zu kämpfen. Sie brachten in ihrem Gepäck die Theorie der Machtergreifung der Welt mit, indem sie sie in “farbige Revolutionen” und “Demokratisierung” verwandelten. Sie haben einfach die trotzkistische Vulgata auf den von Antonio Gramsci analysierten kulturellen Kampf angewendet: die Macht übt sich mehr in den Köpfen der Menschen aus als mit bloßer Gewalt. Um die Massen zu regieren, muss eine Elite zuerst ihnen eine Ideologie eintrichtern, die ihre Annahme der sie dominierenden Macht programmiert.
Das Amerikanische Zentrum für die Solidarität der Arbeiter (AFL-CIO)

Bekannt als das Solidarity Center, ist das ACILS die Gewerkschaftsabteilung des NED, und bei weitem sein Hauptkanal. Es verteilt mehr als die Hälfte der Spenden der Stiftung. Es hat die Nachfolge voriger Organisationen übernommen, die während der ganzen Zeit des Kalten Krieges nicht-kommunistische Gewerkschaften in der Welt aufbauten, von Vietnam über Angola, bis Frankreich und Chile.
Die Tatsache, Gewerkschafter zur Deckung dieser CIA-Programme zu wählen, zeugt von einer ungewöhnlichen Perversität. Weit entfernt von dem marxistischen Spruch “Proletarier aller Länder, vereinigt euch”, verbindet das ACILS die amerikanischen Gewerkschaften mit dem Imperialismus, der die Arbeitnehmer anderer Länder zermalmt.
Diese Gewerkschaft wurde von einem urwüchsigen Mann, Irving Brown, geführt, von 1948 bis zu seinem Tod im Jahr 1989.

Manche Autoren behaupten, dass Brown Sohn von einem weißen Russen war, Begleiter von Alexander Kerenski. Was jedenfalls feststeht, ist, dass er Agent des US-Geheimdienstes OSS im zweiten Weltkrieg war, und dass er an der Erstellung der CIA und des NATO-Gladio-Netzwerks beteiligt war. Er weigerte sich seine Führung zu übernehmen und zog vor, sich auf seine Spezialität, die Gewerkschaften zu konzentrieren. Er wurde in Rom, dann in Paris eingesetzt und nicht in Washington, so dass er einen besonderen Einfluss auf das öffentliche italienische und französische Leben hatte. Am Ende seines Lebens prahlte er damit, dass er dauernd die französische Gewerkschaft Force Ouvrière heimlich geleitet habe, Drahtzieher der [rechten] Studenten Union UNI gewesen sei (wo Nicolas Sarkozy und seine Minister François Fillon, Xavier Darcos, Hervé Morin und Michèle Alliot-Marie, sowie der Parlamentspräsident Bernard Accoyer, und der Präsident der parlamentarischen Mehrheitsgruppe Jean-François Copé Aktivisten waren), und links er persönlich die Mitglieder einer kleinen trotzkistischen Gruppe, worunter Jean-Christophe Cambadelis und den zukünftigen Premierminister Lionel Jospin ausgebildet habe.
Am Ende der 90er Jahre verlangten die Mitglieder des AFL-CIO Bundes Rechnung über die tatsächlichen ACILS -Aktivitäten, als ihr krimineller Charakter in vielen Ländern umfassend dokumentiert war. Man hätte glauben können, dass nach diesem großen Auspacken sich die Dinge geändert hätten. Dem ist aber nicht so. 2002 und 2004 hat sich das ACILS aktiv an dem Putsch gegen Präsident Hugo Chavez in Venezuela beteiligt und an dem, der gelungen ist, in Haiti, wo Präsident Jean-Bertrand Aristide gestürzt wurde.
Heute wird das ACILS von John Sweeney geleitet, Präsident der AFL-CIO-Konföderation, der auch aus der trotzkistischen Partei Social Democrats USA kam.
Das Center for international Private Enterprise (CIPE)

Das Center for international Private Enterprise (CIPE) konzentriert sich auf die Verbreitung der Liberalen kapitalistischen Ideologie und die Bekämpfung der Korruption.
Der erste Erfolg vom CIPE ist die Transformation 1987, des European Management Forum – eines Club der großen europäischen Bosse – in das World Economic Forum – den Club der transnationalen herrschenden Klasse. Die große Jahrestagung der wirtschaftlichen und politischen globalen Elite im Schweizer Ferienskiort Davos hat dazu beigetragen, eine Klasseangehörigkeit übernationaler Identität zu schaffen.
Das CIPE achtet darauf, keine strukturellen Verbindungen mit dem Davos-Forum zu haben, und es ist– im Augenblick – nicht möglich zu beweisen, dass das World Economic Forum durch die CIA instrumentiert wird. Umgekehrt hätten die Davos Beamten Schwierigkeiten zu erklären, warum einige führende Politiker ihr Wirtschaftsforum gewählt haben, um dort über Ereignisse von größter Wichtigkeit zu sprechen, wenn es sich nicht um die von dem US-Nationalen Sicherheitsrat geplanten Operationen handelt. 1988 ist es beispielsweise in Davos- und nicht auf der UNO -, wo Griechenland und die Türkei Frieden machen. Im Jahr 1989 ist es in Davos, wo die beiden Korea einerseits und die beiden deutschen Länder auf der anderen Seite ihre ersten Gipfel abhalten, für die Einen auf ministerieller Ebene und die anderen ihren ersten Gipfel über die Wiedervereinigung. 1992 ist es noch einmal in Davos, wo Frederik de Klerk und der freie Nelson Mandela zusammen kommen, um zum ersten Mal im Ausland ihr gemeinsames Projekt für Südafrika zu präsentieren. Immer unvorstellbarer, es ist in Davos, wo 1994 nach dem Oslo-Abkommen, Shimon Peres und Yasser Arafat verhandeln kommen und die Anwendung auf Gaza und Jericho unterzeichnen.
Der Kontakt zwischen dem Forum und Washington geht bekannter Weise über Susan K. Reardon, die ehemalige Direktorin des Berufsverbandes der Mitarbeiter des Außenministeriums, die dann Direktorin der Stiftung der US-Handelskammer wurde, welche das CIPE verwaltet.
Der andere Erfolg des Centre for international Private Enterprise ist Transparency International. Offiziell entstand diese ’NRO’ durch den US-Nachrichtenoffizier, Michael J. Hershman, der auch CIPE-Administrator ist und heute eine der führenden Personen in der Anwerbung von Informanten für das FBI ist und auch Aufsichtsvorsitzender des privaten Geheimdienstes Fairfax-Group.
Transparency International ist in erster Linie ein Deckmantel für wirtschaftliche Intelligenz-Aktivitäten der CIA. Es ist auch ein Kommunikations-Mittel, um Staaten zur zwingen, ihre Gesetze im Sinne der Öffnung ihrer Märkte zu ändern.
Um den Ursprung von Transparency International zu verbergen, appellierte CIPE auf das Know-how des ehemaligen Presse-Direktors der Weltbank, des Neokonservativen Frank Vogl. Letzterer hat eine Gruppe von Personen eingerichtet, die den Eindruck eines aus der Zivilgesellschaft kommenden Vereins erweckten. Dieses Fassaden-Komitee wird von Peter Eigen, dem ehemaligen Direktor der Weltbank in Afrika animiert, dessen Frau in 2004 und 2009 die deutsche Kandidatin der SPD des Präsidentenpostens der Bundesrepublik Deutschland war.
Die Arbeit von Transparency International dient den US-Interessen, aber ist nicht zuverlässig. So denunzierte, im Jahr 2008, die pseudo-N“R“O die Korruption der PDVSA, der öffentlichen Erdöl-Firma von Venezuela, und platziert sie, auf Grundlage gefälschter Informationen, auf den letzten Platz der Weltrangliste der öffentlichen Unternehmen. Das Ziel war offensichtlich, den Ruf eines Unternehmens zu sabotieren, das die wirtschaftliche Grundlage der anti-imperialistischen Politik von Präsident Hugo Chavez ist. Auf frischer Tat der Desinformation ertappt, weigerte sich Transparency International, die Fragen der lateinamerikanischen Presse zu beantworten und seinen Bericht zu korrigieren. Das überrascht kaum, wenn man sich daran erinnert, dass der CIPE-Korrespondent in Venezuela, Pedro Carmona, während des missglückten Staatsstreichs 2002 gegen Hugo Chávez, durch die USA kurz an der Macht installiert wurde.
Durch Fokussierung der Aufmerksamkeit der Medien auf wirtschaftliche Korruption, verbirgt Transparency International irgendwie die Aktivität des NED: die politische Korruption der herrschenden Elite zugunsten der Angelsachsen.
Das Internationale Republikaner Institute (IRI) und das Nationale Demokratische Institute for International Affairs (NDI)

Das Internationale Republikaner Institut (IRI) dient dazu, die rechten Parteien zu korrumpieren, während das national Democratic Institute for International Affairs (NDI) sich um die linken Parteien kümmert. Das erste wird von John McCain, das zweite von Madeleine Albright geleitet. Diese beiden Personen sollten daher nicht als gewöhnliche Politiker gesehen werden, ein Oppositionsführer und eine kluge Pensionierte, sondern als aktive Hersteller von Programmen des nationalen Sicherheitsrates.

Um die wichtigsten politischen Parteien in der Welt zu gestalten, haben das IRI und das NDI die Kontrolle der Liberalen Internationale und der Sozialistischen Internationale aufgegeben. Sie schufen deshalb rivalisierende Organisationen, die Demokratische Internationale Union (IDU) und das Bündnis von Demokraten (AD). Die erste wird durch den Australier John Howard geleitet. Der Russe Leonid Guzman ist Vize-Präsident Der Gerechten Sache (Правое дело). Die zweite wird von dem italienischen Gianni Vernetti geführt, unter dem gemeinsamen Vorsitz des Franzosen François Bayrou.
Das IRI und das NDI vertrauen auch auf politische Stiftungen der großen europäischen Parteien (sechs in Deutschland, zwei in Frankreich, eine in den Niederlanden und ein weitere in Schweden). Darüber hinaus wurden einige Operationen auf geheimnisvolle private Unternehmen ausgelagert, wie Demokratie International Inc., das die letzten manipulierten Wahlen in Afghanistan organisierte.

All dies hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Die Vereinigten Staaten haben die meisten großen politischen Parteien und Gewerkschaften der Welt verdorben. Letztlich besteht die “Demokratie”, die sie fördern, darin, dass sie lokale Probleme in jedem Land diskutieren – und auch gesellschaftliche Themen wie die Frauen-Rechte oder jene der Homosexuellen – sich aber in allen internationalen Fragen nach Washington richten. Wahlkämpfe sind Spektakel geworden, für die das NED die Besetzung wählt, indem es Manchen die Bereitstellung von notwendigen finanziellen Mitteln gewährt aber nicht den Anderen. Auch der Begriff der abwechselnden Macht verlor seine Bedeutung, da das NED abwechselnd ein oder das andere Lager fördert unter der Voraussetzung, dass sie die gleiche Außenpolitik und Verteidigungspolitik weiterführen.
Man beklagt sich heute in der Europäischen Union und anderswo über die Krise der Demokratie. Sie hat offensichtlich das NED und die Vereinigten Staaten zur Ursache. Und wie soll man ein System wie die Vereinigten Staaten qualifizieren, wo der wichtigste Führer der Opposition, John McCain, tatsächlich Mitarbeiter des nationalen Sicherheitsrates ist? Sicher nicht als Demokratie.
Das Fazit eines Systems
Das USAID, das NED, ihre Satelliten-Institute und deren zwischenstehenden Stiftungen haben im Laufe der Zeit zu einer großen und gierigen Bürokratie geführt. Jedes Jahr entsteht bei der Kongress-Abstimmung über den Haushalt des NED eine lebhafte Diskussion über die Ineffizienz dieses weitläufigen Systems und die Gerüchte über Veruntreuung von Mitteln zugunsten der amerikanischen politischen Figuren, die für seine Verwaltung verantwortlich sind.
Im Interesse eines guten Managements wurden viele Studien in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen dieser Finanzströme zu messen. Experten haben die Beträge, die jedem Staat zugesprochen wurden verglichen und die demokratische Bewertung dieser Zustände wurde von Freedom House gemacht. Dann berechneten sie, wie viel Dollar pro Kopf es verbraucht hätte, um die demokratische Note eines Staates um einen Punkt zu verbessern.
All dies ist natürlich nur ein Versuch der eigenen Rechtfertigung. Die Idee der Einrichtung einer demokratischen Bewertung ist nicht Wissenschaft. Auf totalitäre Weise, setzt es voraus, dass es nur eine Form der demokratischen Institutionen gebe. Und auf infantile Weise baut es eine Liste der unterschiedlichen Kriterien auf, die es mit imaginären Koeffizienten versieht, um die soziale Komplexität durch eine einzige Note auszudrücken.
Übrigens schließen die meisten dieser Studien auf Misserfolg: obwohl die Zahl der Demokratien in der Welt zunimmt, gäbe es keinen Zusammenhang zwischen Fortschritt “oder” demokratischer Regressionen einerseits und dem vom nationalen Sicherheitsrat ausgegebenen Geld andererseits. Umgekehrt bestätigt dies, dass die tatsächlichen Ziele keine Verbindung mit den beschriebenen haben. Die USAID Beamten zitieren jedoch eine Studie von der Vanderbilt Universität, nach der nur die von dem NED und der USAID co-finanzierten Operationen wirksam gewesen seien, weil die USAID-Agentur eine straffe Verwaltung ihres Haushalts habe. Es überrascht nicht, dass diese einzigartige Studie durch… die USAID finanziert wurde.
Wie auch immer, im Jahr 2003, anlässlich seines zwanzigsten Jahrestag machte das NED eine politische Bewertung seines Handelns, aus der zu entnehmen ist, dass es mehr als 6.000 politische und soziale Organisationen in der Welt finanziert habe, eine Zahl, die seither stetig gewachsen ist. Sie behauptete, die Gewerkschaft Solidarnosc in Polen, die Charta 77 in der Tschechoslowakei und Otpor in Serbien geschaffen zu haben. Sie erfreute sich auch, die Radiostation B92 oder die Tageszeitung Oslobodjenje im ehemaligen Jugoslawien und eine Vielzahl von neuen unabhängigen Medien im „befreiten“ Irak erstellt zu haben

Die Abdeckung ändern
Nach ihrem weltweiten Erfolg überzeugt die Rhetorik der Demokratisierung aber nicht mehr. Da Präsident George W. Bush sie zu allen Gelegenheiten eingesetzt hat, ist sie jetzt vollkommen abgenützt. Niemand kann ernsthaft behaupten, dass die Subventionen durch das NED internationalen Terrorismus beseitigen würden. Umso weniger kann jemand später vorgeben, dass die US-Truppen Saddam Hussein gestürzt hätten, um den Irakern Demokratie zu bringen.
Darüber hinaus sind die Bürger, die auf der ganzen Welt für Demokratie kämpfen, misstrauisch geworden. Sie haben verstanden, dass die Hilfe von dem NED und ihren Pseudopodien in der Tat sie zu manipulieren sucht und ihr Land in die Falle lockt. Sie verweigern daher immer öfters die “uneigennützigen” Geschenke, die ihnen angeboten werden. So haben die für die verschiedenen Kanäle der Korruption verantwortlichen amerikanischen Beamten überlegt, das System erneut zu ändern. Nach den hinterhältigen Streichen der CIA und der Transparenz des NED, planen sie eine neue Struktur zu erstellen, die die Nachfolge einer in Verruf geratenen Institution übernehmen sollte. Sie würde nicht mehr von Gewerkschaften, den Arbeitgebern und den beiden großen Parteien geleitet werden, sondern durch multinationale Unternehmen, nach dem Modell der Asia Foundation.
In den 1980er Jahren enthüllte die Presse, dass diese Organisation eine Abdeckung der CIA im Kampf gegen den Kommunismus in Asien gewesen wäre. Sie wurde dann reformiert und ihre Verwaltung einem multinationalen Unternehmen übertragen (Boeing, Chevron, Coca-Cola, Levis Strauss usw….). Diese Umarbeitung reichte für einen nichtstaatlichen und respektablen Auftritt aus, für eine Struktur, die nie aufgehört hat, für die CIA zu arbeiten. Nach der Auflösung der UdSSR wurde sie mit einer anderen gekoppelt, der Eurasia Foundation, die verdeckte Aktionen in den neuen asiatischen Staaten erweitern sollte.
Ein weiteres Thema ist, ob die Spenden für die “Förderung der Demokratie” nur die Form von Verträgen nehmen sollten, um spezifische Projekte durchzuführen oder die Form von Subventionen, ohne Verpflichtung zu Ergebnissen. Die erste Formel bietet eine bessere rechtliche Deckung, aber die zweite ist viel wirksamer, um zu korrumpieren.
Angesichts dieses Panoramas ist die Forderung von Vladimir Poutine und Vladislav Surkov zur Regelung der Finanzierung der NRO in Russland legitim, auch wenn die Bürokratie, die sie dafür entwickelt haben, empörend und pedantisch ist. Das unter dem Aufsichtsrat der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten eingeführte NED fördert nicht nur nicht die demokratischen Bestrebungen der Welt, sondern es verhindert sie sogar.
Die westliche Strategie zur Demontage der Russischen Föderation
In Anknüpfung an die Strategien Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der USA und der ukrainischen integralen Nationalisten während des Kalten Krieges hat der Westen gerade ein Forum der freien Völker Russlands gegründet. Es geht darum, den Zerfall der UdSSR zu verlängern, separatistische Bewegungen zu schaffen, um am Ende die Unabhängigkeit von zwanzig Regionen des Landes zu proklamieren.

Das Deutsche Reich Wilhelms II. gegen das Russische Reich Nikolaus II.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, vor den Weltkriegen, war Mitteleuropa zutiefst instabil. Zwei Mächte stießen in dieser großen Ebene aufeinander: im Westen, das deutsche und das österreichisch-ungarische Reich, im Osten das Russische Reich. Die Bevölkerungen wurden eingeladen, ihren Beschützer zu wählen, da sie wussten, dass die Grenzen viele Male geändert worden waren und dass keine definitiv zu sein schien.
Das Russische Reich war jedoch mehrere Jahrhunderte lang blockiert gewesen und hatte seine Untertanen in einer Situation völliger Unwissenheit und Armut zurückgelassen, während das Deutsche Reich zum wichtigsten wissenschaftlichen Zentrum der Welt geworden war und sich mit hoher Geschwindigkeit entwickelte. So entschieden sich die meisten mitteleuropäischen Intellektuellen dafür, Deutschland und nicht Russland zu unterstützen.
Während des Ersten Weltkriegs starteten das deutsche und das österreichisch-ungarische Außenministerium eine gemeinsame geheime Operation: die Schaffung der Liga der Fremdvölker Russlands (LFR) [1]. Sie rekrutierten viele hochrangige Intellektuelle, um die Liga zu beleben. Es ging darum, das Russische Reich durch die Entstehung separatistischer Bewegungen implodieren zu lassen. Diese Liga forderte die Vereinigten Staaten (die erst 1917 in den Krieg eintraten) auf, die versklavten Völker zu befreien.
Dmytro Dontsov, der zukünftige Gründer des “ukrainischen integralen Nationalismus” [2], unterstützte diese Bewegung und wurde sogar ihr Angestellter. Ohne Scham leitete er die Berner Niederlassung und gab das französische Monatsbulletin der russischen Nationalitäten heraus.

Die Vereinigten Staaten gegen die Sowjetunion
Darüber hinaus organisierte das OSS, später die CIA, am Ende des Zweiten Weltkriegs den Transfer antikommunistischer Führer der Achse in die Dritte Welt und schleuste sie in verschiedene Regierungen ein. Sie gründeten eine Antikommunistische Liga der Asiatischen Völker um den Chinesen Chiang Kai-Schek, dann eine Antikommunistische Weltliga (WACL) mit dem Beitritt des ehemaligen ukrainischen nationalistischen Premierministers, des Nazis Jaroslav Stetsko [3]. Diese Geheimorganisation, die immer noch ihren Hauptsitz in Taiwan hat, nahm 1990 den Namen World League for Freedom and Democracy an.
Es ist kein Zufall, dass auf den Krieg in der Ukraine Provokationen in Taiwan folgen, sondern die logische Erweiterung dieser Strategie. Die Liga wird immer noch vom taiwanesischen Geheimdienst finanziert und ihre Aktionen fallen unter das Verteidigungsgeheimnis.

Die ukrainischen integralen Nationalisten gegen die Russische Föderation
Der ukrainische integrale Nationalist Dmytro Jarosch gründete 2007 in Ternopil (Westukraine) – also unter der Präsidentschaft von Viktor Juschtschenko – eine “Antiimperialistische Front”, eine Organisation, die darauf abzielte, die Russische Föderation zu sprengen. Aber während die Versuche der 1910er Jahre auf der Anziehungskraft des Deutschen Reiches und die des Kalten Krieges auf dem Antikommunismus beruhten, setzte diese dritte Operation auf die Dschihadisten [4].
Der erste islamische Emir von Itschkeria (Tschetschenien), Dokou Umarov, hätte dort teilnehmen sollen, aber da er weltweit gesucht wurde, konnte er Russland nicht verlassen. Er sandte daher eine Unterstützungs-Botschaft und wurde zum Co-Präsidenten der Organisation gewählt. Dschihadisten aus der Krim, von Adygeja, Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien, Karatschaiwo-Tscherkessien und Ossetien machten die Reise.
Dmytro Jarosch und viele ukrainische integrale Nationalisten kämpften in Tschetschenien an der Seite des islamischen Emirats Itschkeria. Damals sprach die westliche Presse von einer nationalen Befreiungsbewegung und ignorierte die Verhängung der Scharia-Gesetze durch Dokou Umarov.

Das Forum der freien Völker Russlands
Heute, wo die Werke von Dontsov zur Pflichtlektüre für die 120 000 Soldaten der ukrainischen integralen nationalistischen Milizen gehören und Dmytro Jarosch Berater des Oberbefehlshabers der ukrainischen Armeen geworden ist, hat ein nicht identifizierter Sponsor – wahrscheinlich der deutsche BND, die US-amerikanische CIA und der ukrainische SBU – am 23. und 24. Juli 2022 in Prag ein Forum der Freien Nationen Russlands (Free Nations of Russia) [5] organisiert.
Der SBU zögerte offenbar sich daran zu beteiligen, und dies scheint einer der Gründe zu sein, der die Vereinigten Staaten dazu veranlasste, Präsident Wolodymyr Selenskyj die Entlassung des SBU-Direktors zu empfehlen.
Der Ausdruck “Freie Völker” ist der, der von ukrainischen integralen Nationalisten, einschließlich des ukrainischen Ökonomen Lev Dobriansky, verwendet wird. Dieser Mann gründete das National Captive Nations Committee mit Präsident Dwight Eisenhower und Jaroslav Stetsko und half dann bei der Gründung der World Anti-Communist League. Seine Tochter, Paula Dobriansky, spielte eine zentrale Rolle im Propagandaapparat des Außenministers und der Nachrichtenagentur Thomson Reuters. Sie diente als Unterstaatssekretärin für globale Angelegenheiten während der Präsidentschaft von George W. Bush. Präsident Donald Trump lehnte ihre Ernennung zum Unterstaatssekretär für politische Angelegenheiten ab.
Das Forum der freien Völker Russlands benutzt das Argument der Selbstbestimmung der Völker, um eine Teilung Russlands zu rechtfertigen. Bei ihrer Auflösung wurden aus der UdSSR fünfzehn separate Staaten, einschließlich der Russischen Föderation. Es ist also die Idee, diese Teilung fortzuführen, und diesmal etwa zwanzig zusätzliche Staaten zu schaffen. Es ginge nicht nur darum, neue Staaten im Kaukasus zu schaffen, sondern auch die Landkarte Sibiriens, also des gesamten chinesischen Vorlandes komplett zu verändern.
Nun, wenn es auch in einigen Regionen Russlands ein echtes Entwicklungsproblem gibt, wird es jetzt durch die Schaffung neuer Kommunikationswege, zuerst in Ost-West-Richtung, und seit etwa zehn Jahren in Nord-Süd-Richtung gelöst. Die Völker, die der BND, die CIA und der SBU “befreien” wollen, haben nie ihrem Willen Ausdruck verliehen, die Russische Föderation zu verlassen, mit Ausnahme von Tschetschenien, das jetzt befriedet ist.
Auch hier ist es kein Zufall, dass die russische Armee in ihrer speziellen Militäroperation gegen die ukrainischen “Nazis” im Donbass [ich bevorzuge den Ausdruck “ukrainische integrale Nationalisten”] den Platz ihrer tschetschenischen Einheiten hervorhebt. Es ist ein Mittel für sie, daran zu erinnern, dass sie die tschetschenischen Forderungen nach zwei schrecklichen Kriegen erfüllt hat. In ähnlicher Weise ruft der Präsident der Republik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, sein Volk auf, die Ausschreitungen zu rächen, die von ukrainischen integralen Nationalisten in seiner Republik begangen wurden.
Am 15. August 2022 kündigte Präsident Wladimir Putin, der sich dieser westlichen Strategie sehr bewusst ist, die Einberufung einer globalen Anti-Nazi-Konferenz in Moskau an.
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„Vor unseren Augen“
CIA koordiniert Nazis und Dschihadisten
Die Welt verändert sich. Es war einmal eine kapitalistische Rechte und eine sozialistische Linke. Heute wird die Welt von den Vereinigten Staaten beherrscht und die erste Frage, die sich stellt, ist ihnen zu dienen oder ihnen zu widerstehen. Wie im zweiten Weltkrieg findet man alle Ideologien in jedem Lager. Zurzeit koordiniert Washington das Bündnis in Europa zwischen Nazis und Dschihadisten mit dem Segen der anti-Putin-Russen.

Die Auseinandersetzung zwischen den von der NATO unterstützten Putschisten von Kiew, und den ukrainischen von Russland unterstützten Föderalisten, hat einen unwiederbringlichen Punkt erreicht. Am 2. Mai haben Präsident Olexander Turtschinow und der israelische Oligarch Ihor Kolomojisky ein Massaker im Haus der Gewerkschaften von Odessa organisiert, das die westliche Presse zunächst herunterspielte, und das sie dann verschwieg, als sich Zeugnisse und Beweise angesammelt hatten [1]. Nach diesen Grauen ist es beiden Bevölkerungen nicht mehr möglich, weiter zusammen zu leben.
Drei Szenarien sind denkbar: entweder werden die Vereinigten Staaten aus der Ukraine ein neues Jugoslawien machen und so einen Krieg provozieren, in der Hoffnung, die Russische Föderation und die Europäische Union daran zu beteiligen und sie dort hinein zu verwickeln; oder sie werden Theater-Auseinandersetzung rund um Russland schüren, und mit Georgien beginnen; oder sie werden die nichtstaatlichen Kombattanten anheizen, um Russland selbst, auf der Krim oder in Dagestan zu destabilisieren.
Was auch immer die Option sein wird, Washington ist bereits dabei, eine Söldnerarmee aufzubauen.
Der Verteidigungs-Rat von Kiew entsandte Emissäre nach Westeuropa, um Militanten der extremen Rechten zu engagieren, damit sie gegen die Föderalisten (genannt “pro-Russen”) kämpfen. So wurde bereits eine französische Pravý Sektor–Zelle geschaffen, deren Mitglieder bald in die ukrainische Nationalwache aufgenommen werden.
Übrigens will der Kiew-Verteidigungsrat ihre Zahl aufzustocken, indem zu diesen westlichen europäischen Neonazis Dschihadisten hinzugefügt werden, die schon eine echte militärische Erfahrung haben.
In Wirklichkeit haben die Nazis und Dschihadisten von heute, wenn man von dem symbolischen Durcheinander absehen will, sowohl den Kult der Gewalt und des zionistischen Traumes von der Weltherrschaft gemein. Sie sind daher mit allen anderen Organisationen, die von Washington unterstützt werden, kompatibel, einschließlich der russischen Linken Front von Sergei Udaltsov und mit seinem Freund dem anti-Putin-Führer Alexei Navalny. Darüber hinaus gibt es bereits zahlreiche Kontakte zwischen ihnen.
Anstatt die Linke-/rechte-Spaltung des Kalten Krieges anzuwenden, ist heute die einzige relevante Linie, die Spaltung zwischen Imperialismus und Widerstand. In der Ukraine berufen sich die Leute in Kiew auf den Kampf der Wehrmacht gegen Juden, Kommunisten und Russen, während diejenigen aus Donezk den Sieg der Heimat gegen den Faschismus im zweiten Weltkrieg (“den großen vaterländischen Krieg”) feiern. Die Leute in Kiew definieren ihre Identität durch ihre reale oder mythische Geschichte, während die von Donezk sich als Personen betrachten, die aus historischen Gemeinschaften verschiedener Völker kommen, aber durch den Kampf gegen die Unterdrückung vereint sind.
Der Beweis, dass diese Trennungslinie die einzig relevante ist, ist der jüdische Oligarch Ihor Kolomojisky, der jene finanziert, die „Tod den Juden!“ skandierten. Er ist ein Mafioso, der eines der größten Vermögen in Europa ergriffen hat, indem er mit der Waffe in der Hand, die Großunternehmen von Metallurgie, Finanzen und Energie an sich riss. Er wird durch die Vereinigten Staaten unterstützt und hat verschieden US- Persönlichkeiten – einschließlich den Sohn von Vizepräsident Biden – in den Aufsichtsrat seines Gas-Betrieb [2] aufgenommen. Er hat absolut kein Problem Nazi-Gruppen zu finanzieren, aber er jubelte, als diese auf seinen Befehl antizionistische Juden in Odessa ermordeten.
Die Zusammenarbeit zwischen Nazis und Dschihadisten ist nicht neu. Sie wurzelt in den drei muslimischen Divisionen der Waffen-SS. Die 13. Division “Handschar” bestand aus Bosniaken, die 21. “Skanderberg” aus Kosovaren und die 23. “Kama” aus Kroaten. Sie waren alle Muslime, die den durch die Türkei beeinflussten Islam praktizierten. Um der Wahrheit näher zu kommen muss man sagen, dass die Mehrheit dieser Kämpfer während des Krieges gegen die Rote Armee desertierte.
In letzter Zeit kämpften Nazis und Takfiristen wieder zusammen gegen die Russen, während der Erstellung des islamischen Emirats von Itschkeria (zweiter Tschetschenien-Krieg, 1999-2000).
Am 8. Mai 2007 erstellten baltische, polnische, ukrainische und russische Nazis und ukrainische und russische Dschihadisten in Ternopil (west-Ukraine), eine so genannte “antiimperialistischen Front” mit Unterstützung der CIA. Diese Organisation ist unter dem Vorsitz von Dmytro Jarosch, der anlässlich des Staatsstreichs von Kiew im Februar 2014, stellvertretender Generalsekretär des nationalen Sicherheitsrates der Ukraine wurde, und dann Pravý Sektor-Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen vom 25. Mai.
Im Juli 2013 rief der Emir des Kaukasus und lokale Führer der Al-Qaida, Doku Umarow, die Mitglieder der ’antiimperialistischen Front’ auf, um in Syrien zu kämpfen. Allerdings gibt es keine klare Dokumentation für die Beteiligung von Nazis bei den aktuellen Vorgängen der Destabilisierung der Levante.
Schließlich kamen ein paar Dutzend Krim-Tataren-Dschihadisten nach Syrien um zu kämpfen, und wurden dann durch den türkischen MIT nach Kiew transportiert, zur Teilnahme an den Euromaidan Unruhen und dem Staatsstreich vom 22. Februar an Seiten von Dmytro Jarosch [3].
Die Maßnahmen, die auf Antrag von des US-Sekretärs für die Sicherheit der Heimat, Jeh Johnson in Europa ergriffen wurden, um die Rückkehr der Dschihadisten nach Hause zu verhindern, zeigt, dass die CIA sie an einer neuen Front benutzen will [4]. Der erzwungene Rücktritt des Prinzen Bandar bin Sultan am 15. April auf Antrag von Staatssekretär John Kerry [5], und dem seines Bruders, Prinz Salman bin Sultan am 14. Mai unter dem Druck der US-Verteidigungsminister Chuck Hagel [6], zeugen von dem US-Willen zur Neufassung des operativen Dschihad.
Wird der europäische und arabische Widerstand sich auch einen können?
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Die Globale Antikommunistische Liga, eine Internationale des Verbrechens
Gegründet in Taiwan von Tschang Kai-Chek, Reverend Moon und NS- und Japans Kriegsverbrechern, wurde die World Anti-Kommunist League (WACL) zunächst unter Nixon eingesetzt, um die Methoden der Aufstandsbekämpfung auf Südostasien und Lateinamerika zu erweitern. Damals nahmen sieben Staatschefs an ihrer Arbeit teil. Sie erlebte eine neue Vitalität unter Reagan und wurde ein gemeinsames Instrument des US-amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes und der CIA im Kalten Krieg. Damals war sie für die politischen Morde und die Bildung von Gegen-Guerillas in allen Konfliktgebieten verantwortlich, auch in Afghanistan, wo sie durch Osama bin Laden vertreten war.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs drehen die US-Geheimdienste Nazi-, faschistische und Ustascha-Agenten um, um ein antikommunistisches Netzwerk zu schaffen, den stay-behind [1]. Während die Agenten, die in den Staaten des künftigen Atlantischen Bündnisses rekrutiert wurden, dazu berufen waren, geheim zu bleiben, mussten die Agenten der Staaten, die unter sowjetische Kontrolle kamen, im Gegenteil dazu, öffentlich handeln. 1946 wurde also eine faschistische Internationale gegründet, um die Tätigkeit der aus dem Osten eingewanderten Agenten im Westen zu koordinieren: der Anti-Bolschewistische Block der Nationen (Anti-Bolshevik Bloc of Nations – ABN). Ukrainische, ungarische, rumänische, kroatische, bulgarische, slowakische, litauische, usw. Faschisten versammelten sich unter der Leitung von Jaroslaw Stetsko. Ehemaliger Führer in der Ukraine der Kollaboration, wird Stetsko für das Massaker an 700 überwiegend jüdischen Menschen in Lemberg am 2. Juli 1941 verantwortlich gemacht.
Acht Jahre später, nach dem Koreakrieg, übernehmen die Vereinigten Staaten die Rolle Frankreichs in Indochina [2]. Präsident Eisenhower richtet ein regionales Verteidigungssystem gegen die UdSSR und China ein. Am 8. September 1954 wurde die OTASE nach dem Vorbild der NATO gegründet. Dazu gehören Australien, Neuseeland, Pakistan, die Philippinen, Thailand, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Am 2. Dezember wird die Regelung durch einen bilateralen US-Taiwan-Verteidigungsvertrag [3] ergänzt. Parallel dazu strukturiert die CIA unter der Führung von Allen Dulles die Nachrichtendienste dieser Staaten und richtet eine Kontaktorganisation zwischen den antikommunistischen Parteien der Region ein. So entsteht um Tschang Kai-Chek selbst eine antikommunistische Liga der Völker Asiens (Asian People‘s Anti-Communist League – APACL).
Neben dem taiwanesischen Präsidenten Tschang Kai-Chek zählt die APACL Park Chung Hee, den künftigen Präsidenten Südkoreas. Ryiochi Sasakawa, ein Kriegsverbrecher, der Milliardär und Wohltäter der Japanischen Liberalen Partei wurde; Und Reverend Sun Myung Moon [4], Prophet der Einheitskirche. So wie General Prapham Kulapichtir (Thailand), Präsident Ferdinand Marcos (Philippinen), Prinz Sopasaino (Laos) [5]; Oberst Do Dang Cong (Vertreter von Präsident Nguyen Van Thieu, Vietnam) usw. Die APCL wird vollständig von Ray S. Cline, dem damaligen Leiter der CIA-Stelle in Taiwan und dem zukünftigen stellvertretenden Direktor der CIA [6] kontrolliert. Sie veröffentlicht das Asian Bulletin, dessen Redaktion Michael Lasater, zukünftiger Leiter der Asien-Abteilung der Stiftung Heritage, anvertraut wurde [7].

Die Gründung der WACL
Bereits 1958 nahm der Präsident des Anti-Bolschewistischen Blocks der Nationen (ABN) in Taipeh an den jährlichen Konferenzen der antikommunistischen Liga der Völker Asiens (APACL) teil. Cline und Stetsko betreuen die Gründung der Political Warfare Cadres Academy in Taiwan, einer Institution, die die Führungskräfte des Tschang-Kai-Chek-Regimes für antikommunistische Repression ausbildet. Die Akademie ist das asiatische Pendant zum Psychological Warfare Center in Fort Bragg (USA) und der School of Americas in Panama [8]. Nach und nach bildet die CIA ein Netzwerk von politischen Gruppen und Ausbildern, die weltweit gegen Aufstände kämpfen. 1967 verschmelzen ABN und APACL unter dem Namen World Anti-Communist League (WACL) und dehnen ihre Aktivitäten auf die gesamte “freie Welt” aus. Unter den neuen Mitgliedern befindet sich Los Tecos, oder Legion des Christus-König, eine mexikanische faschistische Gruppierung, die während des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde. Die Liga erlebte einen ersten Aufschwung in den Jahren 73-75, als Richard Nixon und sein Sicherheitsberater Henry Kissinger im Weißen Haus sitzen.

Ihre Finanzierung erfolgt in großem Umfang über die Vereinigungskirche. Diese Realität wird jedoch ab 1975 nicht mehr öffentlich akzeptiert. Reverend Sun Myung Moon behauptet dann, mit der Liga zu brechen, aber übt weiterhin seine Führung durch seinen japanischen Vertreter Osami Kuboki aus.

Die Rolle der WACL bei der Umsetzung der Phoenix-Pläne (1968-71) und Condor (1976-77), die die Ermordung Tausender kommunistischer Sympathien verdächtigter Personen in Südostasien und Lateinamerika vorsahen, ist noch nicht ausreichend dokumentiert.
Die Operation Phoenix wurde wahrscheinlich in Vietnam von der Joint Unconventionnal Warfare Task Force des Generalmajors John K. Singlaub durchgeführt, der später Präsident der WACL wurde. Aber Singlaub hat seine Beteiligung an dieser Operation immer geleugnet.
Darüber hinaus war General Hugo Banzer Juarez, der von 1971 bis 1978 seine Diktatur Bolivien ausübte, Vorsitzender des lateinamerikanischen Zweigs der WACL. 1975 organisierte er einen Plan zur systematischen Eliminierung seiner kommunistischen Gegner. Der Banzer-Plan wurde 1977 auf einem lateinamerikanischen Treffen der WACL in Asuncion in Anwesenheit des Paraguay-Diktators General Alfredo Stroessner als Vorbild vorgestellt. Ein Antrag, der darauf abzielte, in ganz Lateinamerika die Eliminierung von Priestern und Ordensleuten, die der Befreiungstheologie angehörten, in ganz Lateinamerika durchzuführen, wurde von der paraguayischen Delegation vorgelegt und von der Weltkonferenz der WACL im Jahr 1978 angenommen [9].
Ebenso ist die Rolle der WACL bei der Strategie der Spannungen, die Europa in dieser Zeit traf, nicht genau bekannt. Der Franzose François Duprat, Gründer von „Ordre nouveau“ [des Neuen Ordens], der Italiener Giorgio Almirante, Gründer des MSI, der Spanier Jesus Palacio, Gründer des CEDADE, der Belgier Paul Vankerhoven, Präsident des Kreises der Nationen, und noch andere, haben dort gekämpft. Und es ist die Liga, die Stefano delle Chiaie [10], als die italienische Justiz ihn wegen Terrorismus sucht, nach Bolivien von Hugo Banzer ausschleust, wo er sofort zum Stellvertreter von Klaus Barbie an der Spitze der Todesschwadronen ernannt wird.
Schließlich gibt es wenig Nachweise über die Rolle der WACL im Libanon-Krieg. Allenfalls ist bekannt, dass sie 1975, wenige Wochen vor Ausbruch des Konflikts, die Söldner rekrutiert hat, die in die Reihen der christlichen Milizen des ehemaligen Präsidenten Camille Schamun aufgenommen wurden.

Als Jimmy Carter 1977 ins Weiße Haus kam, wollte er den schmutzigen Praktiken seiner Vorgänger ein Ende setzen. Er ernennt Admiral Stanfield Turner zum Leiter der CIA und bemüht sich, die autoritären Regime Lateinamerikas zu stürzen. Es ist eine magere Zeit für die WACL, die nur noch von ihren Mitgliedern finanziert wird. Dann wird sie zum Versteck der Anti-Carter-Leute, die bessere Tage vorbereiten, und knüpft spontan Beziehungen zur führenden Anti-Carter-Organisation in den Vereinigten Staaten, der Nationalen Koalition für den Frieden durch Gewalt (National Coalition for Peace Through Strength). Diese Verweigerungsfront ist ein Ableger des American Security Council, den Präsident Eisenhower als “militärisch-industrieller Komplex” bezeichnete [11]. Sie wird gemeinsam von General Daniel O’Graham [12] geleitet, der mit George H. Bush an der Neubewertung der sowjetischen Bedrohung in der sogenannten Pipes-Kommission, Team B genannt teilnahm [13] und von General John K. Singlaub [14].
Viele der Verantwortlichen der Liga engagieren sich in den Wahlkampfkomitees für die Wahl von Ronald Reagan. Für viele ist der republikanische Gouverneur von Kalifornien kein Fremder. Am Ende des Zweiten Weltkriegs nahm er tatsächlich als Sprecher des Kreuzzugs für die Freiheit (Crusade for Freedom) an der Mittelbeschaffung teil, die notwendig war, um in den Vereinigten Staaten Mittel für die Einwanderung von Osteuropäern zu sammeln, die dem Kommunismus entfliehen, in Wirklichkeit für die Überführung der Nazis, Faschisten und Ustacha, die Mitglieder des anti-bolschewistischen Blocks der Nationen (ABN) waren. Vizepräsident George H. Bush ist auch ein Freund. Er war als CIA-Chef auch Chef der Operation Condor.
Das goldene Zeitalter der WACL
Als Ronald Reagan und George H. Bush ins Weiße Haus kamen, erholte sich die WACL wieder und kam wieder in Schwung. Die vorherigen Kontakte tragen Früchte. Der US-amerikanische militärisch-industrielle Komplex unterstützt die Schaffung eines US-amerikanischen Abschnitts der WACL unter dem Namen Council for World Freedom (USCWF). General John K. Singlaub ist Präsident, General Daniel O’Graham ist Vizepräsident. Aber das ist noch nicht alles. Der militärisch-industrielle Komplex übernimmt die WACL, um sie zum zentralen Werkzeug der weltweiten antikommunistischen Repression zu machen. Singlaub wird daher zum Präsidenten der WACL gewählt.

Die Liga handelt in alle Richtungen.
Um die sowjetische Präsenz in Afghanistan zu bekämpfen, finanziert der American Security Council [15] einen thematischen Abschnitt der WACL: das Komitee für ein freies Afghanistan (Committee for a Free Afghanistan), dessen Hauptsitz von der Heritage Foundation beherbergt wird. Die Operation wurde anlässlich eines offiziellen Besuchs von Margaret Thatcher und Lord Nicholas Bethell, Abteilungsleiter des MI6, in den Vereinigten Staaten gestartet. Sie wird von General J. Milnor Roberts geleitet. Das Komitee beteiligt sich direkt an der vom Direktor der CIA William Casey [16] beschlossenen logistischen Hilfe für “Freiheitskämpfer”, und die von Osama bin Laden verwaltet wird [17]. Die Verbindung zwischen der WACL und dem saudischen Geschäftsmann wird von einem der Mitarbeiter des Bauriesen Saudi Bin Laden Group, Scheich Ahmed Salah Jamjoon, und von einem ehemaligen Premierminister des Südjemen gesichert [18]
Auf den Philippinen wird die WACL durch Präsident Marcos vertreten. Aber als dieser 1986 gestürzt wurde, gingen John K. Singlaub und Ray Cline dorthin, um neue Korrespondenten auszuwählen. Sie richten eine paramilitärische Anti-Guerilla-Einheit ein und richten ihren Blick auf General Fidel Ramos [19], ein Freund von Frank Carlucci [20], George H. Bush und den bin Laden.
Um die sandinistische Revolution in Nicaragua zu bekämpfen, installiert die WACL einen Rückzugsort auf John Hulls Besitz in Costa Rica mit argentinischen Ausbildnern. Sie nutzt auch die Einrichtungen, die in Honduras vom Generalstabschef General Gustavo Alvarez Martinez angeboten werden, der Söldner rekrutiert, indem er die humanitäre Abdeckung von Refugee Relief International nutzt.
In Guatemala zählt die WACL auf Mario Sandoval Alarcon, Führer der Nationalen Befreiungsbewegung. Sandoval, der von 74 bis 78 Vizepräsident war, ist der einzige wahre Herrscher des Landes, wobei Generalpräsident Romeo Lucas Garcia nur eine Marionette ist. Er richtet Todesschwadronen ein, die in fünf Jahren mehr als 13.000 Opfer fordern werden.
In El Salvador stützt sich die WACL auf Roberto d ’Aubuisson, der an der taiwanesischen Akademie ausgebildet wurde und über die Hilfe der Guatemalteken verfügt. Er wird der Chef von ANSESAL, dem lokalen Äquivalent der CIA, und Führer einer paramilitärischen rechtsextremen Partei, der Nationalistischen Republikanischen Partei (ARENA). D’Aubuisson stellt Todesschwadronen auf und ermordet unter anderem Erzbischof Oscar Romero.

Aber der Erfolg der WACL wird auch ihr Sturz sein. Im Jahr 1983, gründet der Stellvertretende Verteidigungsminister Fred C. Iklé [21] im Pentagon ein geheimes Komitee von acht Experten, den Rat für die Verteidigung der Freiheit, die er unter den Vorsitz von General John K. Singlaub stellt [22]. Es ist bekannt, dass der Ausschuss die geheime Intervention in Afghanistan entwirft und die Ausweitung auf Nicaragua, Angola, El Salvador, Kambodscha und Vietnam befürwortet, aber die Einzelheiten seiner Tätigkeit sind nicht ausreichend dokumentiert.
Im Jahr 1984 entschied sich Ronald Reagan, die Liga im Allgemeinen und John Singlaub im Besonderen mit der gesamten privaten Finanzierung des Irangate zu betrauen, unter der direkten Aufsicht von Colonel Oliver North im Nationalen Sicherheitsrat. Als der Skandal 1987 ausbrach, fegte er alles weg, was ihm im Weg stand, und zerstörte die WACL.
1„Stay-Behind: die US-Einmischungs-Netze“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 20. Mai 2013.
[2] Die französische Armee verliert die Schlacht von Diên Biên Phu am 7. Mai 1954.
[3] Außerdem hat der Kongress am 29. Januar 1955 Präsident Eisenhower einen Blankoscheck erteilt. Er darf in den Krieg ziehen, um Taiwan zu verteidigen, wenn die Insel von den Kommunisten angegriffen wird.
[4] Siehe « Révérend Moon, le retour » Voltaire, 26 mars 2001.
[5] Prinz Sopasaino, Vizep1räsident der laotischen Nationalversammlung, wurde am 23. April 1971 auf dem Flughafen von Paris-Orly festgenommen. Er hatte 60 Kilo reines Heroin im Gepäck.
[6] Ray S. Cline war der leitende Analytiker für den Ausbruch des Koreakriegs. Von 1958 bis 1962 war er CIA-Chef in Taipeh. Er hatte eine Tarnung als Direktor des US Naval Auxiliary Communications Center. Dann wurde er stellvertretender Direktor der CIA durch die Personalbewegung, die das Fiasko der Schweinebucht sanktionierte. Er veröffentlichte Memoiren, Secrets, Spies and Scholars, Acropolis Books éd., 1976.
[7] Michael Laseter war der Hauptverantwortliche für die weltliche und triumphierende Kirche (CUT) von Elizabeth Claire. Die Sekte stand Mitte der siebziger Jahre im Mittelpunkt eines Skandals, als man in ihrem kalifornischen Sitz ein militärisches Waffenarsenal entdeckte. In den 80er Jahren wurde einer ihrer anderen Verantwortlichen zum Exekutivdirektor der WACL-Außenstelle in Afghanistan ernannt.
[8] Die School of Americas wurde später nach Fort Benning, USA verlegt. Ein komplettes Jahrbuch der Schüler der Schule, von 1947 bis 1996, ist in unserer elektronischen Bibliothek erhältlich.
[9] Diese Operation scheint in Verbindung mit Msgr. Alfonso Lopez-Trujillo durchgeführt worden zu sein, der damals Generalsekretär der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM) war.
[10] Siehe « 1980 : carnage à Bologne, 85 morts », Voltaire, 12 mars 2004. « Blutbad in Bologna“; Auch auf Englisch [Die Emotionen, die die tödlichen Attentate hervorrufen, sind ein schlechter Ratgeber. In den historischen Vorfällen, die Europa betrauerten, wie in Bologna (1980) oder Moskau (1999), waren die Forderungen falsch, und die Schuldigen, zu schnell genannt, waren nicht die richtigen. Bei dieser Art von Untersuchung müssen alle Hypothesen in Betracht gezogen werden, einschließlich der unangenehmsten, nämlich der “Strategie der Spannung”. Im italienischen Beispiel ging es für einen Teil des von der NATO unterstützten Staatsapparates darum, die Bevölkerung gegen die Kommunisten aufzurichten. Heute wird nicht mehr vor der “roten Gefahr”, sondern der “islamischen Gefahr” gewarnt. Es gibt jedoch nichts, was diese Spur wahrscheinlich macht.]
[11] Die Nationale Koalition für den Frieden mit Gewalt versammelte 257 Kongressabgeordnete.
[12] Generalleutnant Daniel O’Graham war stellvertretender Direktor der CIA für die Beziehungen zu den anderen Geheimdiensten (1973-74) und später Direktor der DIA (1974-76). Als Executive Director des American Security Council war er einer der wichtigsten Anwälte des “Sternenkrieges”. Er gründete High Frontier, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1995 leitete.
[13] Im Jahr 1975 beschuldigte die extreme Rechte die CIA, von den Kommunisten infiltriert zu sein und die rote Gefahr zu minimieren. Präsident Ford ernennt daher George H. Bush in die Leitung der Agentur und genehmigt ein Gegengutachten. Das “Team B” wird von Richard Pipes gebildet. Es wird einen Alarmbericht veröffentlichen, der die Wiederbelebung des Wettrüstens rechtfertigt. Heute ist bekannt, dass die Pipes-Kommission bewusst Daten manipulierte, um Märkte für den militärisch-industriellen Komplex zu öffnen. Siehe dazu: “Die Puppenspieler von Washington” von Thierry Meyssan, Voltaire, 13. November 2002, und “Daniel Pipes, Experte des Hasses”, Voltaire, 5. Mai 2004.
[14] John K. Singlaub war im Zweiten Weltkrieg OSS-Offizier. Er bildete die Kuomintang-Guerilla von Tschang Kai-Chek gegen die Japaner. Während des Koreakriegs war er CIA-Posten-Chef, und dann, während des Vietnam-Kriegs, leitete er die grünen Baskenmützen. Später war er Ausbilder in der Aufstandsbekämpfung in Fort Benning. In den Ruhestand getreten, wurde er Ausbildungsdirektor des American Security Council. In dieser Eigenschaft übernahm er den Ko-Vorsitz der Koalition und dann den Vorsitz der Liga.
[15] Die Finanzierung des Ausschusses wird ab 1984 von der Nationalen Stiftung für Demokratie übernommen. Er wird dann einen Teil der erhaltenen Mittel an humanitäre Organisationen überweisen, die seinen politischen Zielen in Afghanistan dienen, darunter „Ärzte ohne Grenzen“ von Bernard Kouchner und „Internationale medizinische Hilfe“.
[16] Die Vereinigten Staaten haben Afghanistan bewusst destabilisiert, aber sie waren vom Ausmaß der militärischen Reaktion von Moskau überrascht. Sie mobilisierten daher ihre Verbündeten, um sich in den Krieg einzubinden, nicht um die Afghanen zu “befreien”, sondern ausdrücklich, um die UdSSR daran zu hindern, sich einen Korridor zur Arabischer See zu schaffen.
[17] Im Jahr 1983 druckte die WACL T-Shirts mit dem Bildnis von Osama bin Laden und dieser Legende: “Support the Afghan Freedom Fighter. He Fights For You! “(Unterstützen Sie den afghanischen Freiheitskämpfer. Er kämpft für Sie!).
[18] Osama bin Laden wurde damals nicht als frommer Muslim dargestellt, sondern als ein antikommunistischer Geschäftsmann, der von Prinz Turki, dem Direktor des saudischen Geheimdienstes, ausgewählt wurde, um an der Seite der Vereinigten Staaten am Krieg gegen die Sowjets teilzunehmen. Bin Laden leitet zuerst den Aufbau der für die “Freiheitskämpfer” nötigen Infrastruktur, und leitet dann die Verwaltung der ausländischen Mudschaheddin, die sich ihnen anschließen. Er wird sich erst spät in einen frommen Muslim verwandeln, um die Autorität über Letztere zu übernehmen.
[19] General Fidel Ramos wird 1992 zum Präsidenten gewählt. Am Ende seiner Amtszeit, im Jahr 1998, wird er der Carlyle Group beitreten. Siehe: “Die Carlyle Group, eine Insider-Affäre”, Voltaire, 9. Februar 2004.
[20] Siehe “Der ehrenwerte Frank Carlucci” von Thierry Meyssan, Voltaire vom 11. Februar 2004.
[21] Fred C. Iklé war Caspar Weinbergers Stellvertreter im Pentagon. Dieser historische “Kalte Krieger” ist heute Mitglied des Center for Security Policy (CSP), des Project for a New American Century (PNAC) und Verwalter der Smith Richardson Foundation.
[22] Dieses Komitee umfasst die Generäle Harry Aderholt und Edward Lansdale, Oberst John Waghelstein, Seale Doss, Edward Luttwak, Major F. Andy Messing Jr. und Sam Sarkessian.
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Polen und Ukraine
Polen und die Ukraine haben eine komplexe Geschichte voller Massaker beiderseits. Doch seit acht Jahren bilden sie einen Block gegen Russland. Nach der Erwägung, russisches Territorium zu annektieren, falls Moskau den Krieg verliert, würde Warschau jetzt gern ein ukrainisches Territorium annektieren, falls Kiew verliert. Präsident Andrzej Duda soll von seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj Garantien erhalten haben: Aus Dankbarkeit für seine Militärhilfe gegen die Russen könnte sein Land Galizien annektieren.

Dieser Artikel folgt auf:
1. „Russland will die USA zwingen, die UN-Charta zu respektieren“, 4. Januar 2022.
2. „Washington setzt den RAND-Plan in Kasachstan fort, dann in Transnistrien“, 11. Januar 2022.
3. „Washington weigert sich, auf Russland und China zu hören“, 18. Januar 2022.
4. „Washington und London, von Taubheit getroffen“, 1. Februar 2022,
5. „Washington und London versuchen, ihre Dominanz über Europa zu bewahren“, 8. Februar 2022.
6. „Zwei Interpretationen des ukrainischen Falles“, 16. Februar 2022.
7. „Washington läutet die Kriegsglocke, während die Alliierten sich zurückziehen“, 22. Februar 2022.
8. „Russland erklärt den Straussianern den Krieg“, 1. März 2022.
9. „Ein Haufen Rauschgiftsüchtiger und Neonazis”
10. „Israel fassungslos über ukrainische Neonazis“, 8. März 2022.
11. „Ukraine: die große Manipulation“, 22. März 2022.
12. „Die Neue Weltordnung, die unter dem Vorwand eines Krieges in der Ukraine vorbereitet wird“, 29. März 2022
13. „Die Kriegspropaganda ändert ihre Form“ , 5. April 2022.
14. „Das Bündnis des MI6, der CIA und der Bandera-Anhänger“, 12. April 2022.
15. “Das Ende der westlichen Vorherrschaft”, 19. April 2022.
16. „Ukraine: Der Zweite Weltkrieg geht weiter“, 26. April 2022.
17. „Washington hofft, seine Hypermacht durch den Krieg in der Ukraine wiederherzustellen“, 3. Mai 2022.
18. „Kanada und die Bandera-Anhänger“, 10. Mai 2022.
19. „Ein neuer Krieg bereitet sich für die kommende Niederlage gegen Russland vor“, 24. Mai 2022.
20. „Die geheimen Militärprogramme der Ukraine“, 31. Mai 2022.
21. „Ukraine: Missverständnisse, Irrtümer und Unverständlichkeiten“, 7. Juni 2022.

Zwischen den Karpaten und dem Ural gibt es keine Berge. Daher ist Osteuropa eine weite Ebene, durch die viele Völker gewandert sind und sich manchmal niedergelassen haben, ohne dass ein Relief natürliche Grenzen ihres Territoriums bildet. Polen, Moldawien, die Ukraine, Weißrussland, die baltischen Länder und der europäische Teil Russlands sind Durchgangskorridore, deren Geschichte von Strömen dominiert wird. Die meisten dieser Staaten sind einseitig durch ein Meer oder eine Gebirge begrenzt. Nur Weißrussland und die Ukraine haben keine solche natürlichen Grenzen.
Als am Ende des Ersten Weltkriegs die Versailler Friedenskonferenz versuchte, Grenzen in Osteuropa zu setzen, gelang es ihr nicht. Je nachdem, ob man historische, sprachliche, ethnische und ökonomische Kriterien anwendet, hätte man sich unterschiedliche Karten ausdenken müssen, aber die Interessen der Sieger (USA, Frankreich, Großbritannien) waren widersprüchlich, so dass die getroffenen Entscheidungen nur die Hälfte der Betroffenen zufriedenstellten. Auch heute noch kann das Problem in alle Richtungen gedreht werden: Die Grenzen von Weißrussland und der Ukraine sind und bleiben künstlich. Dies ist eine ganz besondere Situation, die für Völker mit einer langen nationalen Geschichte schwer zu verstehen ist.
Sobald diese Tatsache klar dasteht, muss man zugeben, dass weder Weißrussland noch die Ukraine Nationen im üblichen Sinne des Wortes sein können, was nicht bedeutet, dass sie keine Staaten sein können. Der “ukrainische Nationalismus” ist eine künstliche Ideologie, die nur durch die Ablehnung anderer Völker aufgebaut werden kann. Das taten die „Banderisten“ in der Zwischenkriegszeit und auch heute noch gegen die “Moskauer” oder die “Großrussen”. Diese Form eines Nationalismus kann nur destruktiv sein. Das Beispiel Weißrussland zeigt, dass ein anderer Weg möglich ist.
Polen, das im neunzehnten Jahrhundert vollständig verschwunden war, wurde nach der Niederlage der österreichisch-ungarischen Monarchie und der Russischen Revolution wiedergeschaffen. Wenn die Versailler Konferenz auch kein Problem hatte, Polens Westgrenze festzulegen, wusste sie nicht, wo sie ihre Ostgrenze festlegen sollte. Daher versuchte die Zweite Polnische Republik sich auszuweiten, indem sie einen Krieg gegen die Ukraine führte. Es gelang ihr, ganz Galizien zu annektieren. Heute ist Krakau immer noch polnisch, während Lviv [Lemberg] ukrainisch ist. Es gibt in Wirklichkeit keinen offensichtlichen Grund für eine solche Teilung, außer den zufälligen Ausgang der bewaffneten Konflikte.
Wenn Präsident Wolodymyr Selenskyj behauptet, Donbass und Krim seien ukrainisch, beschreibt er den aktuellen Zustand des Katasters, kann ihn aber nicht rechtfertigen.
Im Jahr 1792 wurde die Krim, die damals zum Osmanischen Reich gehörte, durch das Russische Reich erobert, sowie das Recht für seine Flotte, die Dardanellen und den Bosporus frei zu nutzen. Zarin Katharina II. beabsichtigte, ihren Einfluss auf die südlichen Meere auszudehnen. Aber die Briten, die befürchteten, dass die Russen ins Mittelmeer eindringen und mit ihrer Marinehegemonie konkurrieren würden, organisierten eine Koalition mit Frankreich und dem Osmanischen Reich. Es gelang ihnen, die russische Armee zu besiegen, aber nicht, dieses Gebiet zurückzuerobern.
1917 blieb sie ein Teil der Sowjetunion. Auf der Krim, in Sewastopol, fand die entscheidende Schlacht des “Zweiten Weltkriegs” (oder des “Großen Vaterländischen Krieges” in russischer Terminologie) statt, die den Anfang vom Ende des Dritten Reiches markierte.

1954 beschloss der Erste Sekretär der UdSSR, der Ukrainer Nikita Chruschtschow, den Banderisten Amnestie zu gewähren und gleichzeitig die Krim administrativ an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik anzuschließen. Es ging darum, die Verbrechen der „Banderisten“ und der Nazis während des Weltkriegs sowie die Verbrechen der Bandera-Anhänger und der CIA zu Beginn des “Kalten” Krieges endgültig ad acta zu legen.
Als die Sowjetunion zusammenbrach, erklärte sich die Krim am 12. Februar 1991 per Referendum als Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim für unabhängig. Der Rest der heutigen Ukraine bestätigte ihre Unabhängigkeit erst neun Monate später, am 1. Dezember 1991. Der russische Präsident Boris Jelzin weigerte sich jedoch, die Krim an sein Land anzugliedern, so dass die Krim beschloss, am 26. Februar 1992 in die Ukraine zurückzukehren.
Als der demokratisch gewählte Präsident Viktor Janukowitsch durch eine von den Vereinigten Staaten organisierte Farbrevolution gestürzt wurde, umfasste die sich bildende Regierung ein Dutzend „Banderisten“ [1]. Unter diesen Bedingungen weigerte sich die Krim, sich ein rassistisches politisches Regime aufdrängen zu lassen. Sie beschloss in einem Referendum, ihre Unabhängigkeit wiederzuerlangen und die Mitgliedschaft in der Russischen Föderation zu beantragen.
Nach der Errichtung russischer Militärstützpunkte in Syrien sieht London die russische Präsenz auf der Krim als Rückkehr eines echten Rivalen, in der Lage, seine maritime Hegemonie zu bedrohen.
Nach der Eroberung der Krim schickte Zarin Katharina II. ihre Flotte nach Beirut und Latakia. Sie gründete auch eine Siedlung in der Südukraine, “Neurussland” (Novorossia). Dieses Gebiet umfasste den Donbass, Mykolajiw, Kirowograd (heute Kropywnyzkyj), Cherson, Odessa, Gagausien und Transnistrien (heutige Moldauische Republik Dnjestr). Pavel Gubarev, der 2014 Gouverneur von Donezk war, lehnte auch das neue durch den “Putsch” oder die “Revolution” (es hängt vom Standpunkt ab) auferlegte Kiewer Regime ab. Er schlug daher vor, sich mit allen Gebieten des “Neuen Russlands” Katharinas II. von der Ukraine abzuspalten. Man muss wissen, dass Gubarev weder pro-russisch noch pro-amerikanisch war, sondern im Gegenteil, pro-europäisch. Erst als Kiew ihn verhaftete und einsperrte, wurde er pro-russisch. Als Präsident Selenskyj das russische Friedensangebot ablehnte, antwortete ihm Präsident Putin, dass seine Forderungen im Laufe der Zeit zunehmen würden. Von nun an ist die Befreiung des “Neuen Russlands” (Novorossia) das strategische Ziel der russischen Armeen. In fast allen Kriegen fordert der Sieger eine Entschädigung, oft Territorien. Hier wird es Novorossia sein.
Durch die Schaffung der Vereinten Nationen hofften die Sieger des Zweiten Weltkriegs, den Eroberungskriegen ein Ende zu setzen. Sie erkannten jedoch, dass Krieg eine rechtliche Antwort auf bestimmte Konflikte sein kann. Die Großmächte enthielten sich, bis die NATO Jugoslawien zerlegte und sieben neue Länder schuf. Der Kosovo hat sich zu einer US-Militärbasis auf dem Balkan entwickelt. Seine Sicherheit wird nach wie vor durch ein NATO-Kontingent gewährleistet. Bosnien und Herzegowina ist immer noch eine Kolonie der Europäischen Union. Sie wird weiterhin von einem Internationalen Hohen Vertreter geleitet. Diese bedauerlichen Beispiele setzen einen Präzedenzfall, der keine Kritik an Novorossias möglichem Beitritt zur Russischen Föderation zulassen wird.
Polen, das den Verlust Ostgaliziens immer noch nicht akzeptiert hat, beteiligte sich 2014 an der angelsächsischen Operation zum Sturz des gewählten Präsidenten. Damals veröffentlichte ich einen Artikel, in dem ich enthüllte, dass 86 Randalierer der Banderisten-Miliz Pravy Sektor im September 2013 von Polen im Polizeizentrum Legionowo ausgebildet worden waren [2]. Die Operation wurde von Radosław Sikorski, Minister der Verteidigung und dann für auswärtige Angelegenheiten, überwacht. Diese Informationen wurden vom ihm selbst bestritten, aber am Ende leitete der Generalstaatsanwalt Polens eine gerichtliche Untersuchung in diesem seltsamen Fall ein.
Polens Unterstützung der „Banderisten“ gegen den ukrainischen Präsidenten könnte eine schöne Manipulation sein. Stepan Bandera hatte tatsächlich 1934 die Ermordung des polnischen Innenministers Bronisław Pieracki im Auftrag der Gestapo überwacht. Dann hatte er während des Zweiten Weltkriegs viele Massaker an Polen befehligt.

Es stellte sich bald heraus, dass die ukrainische Farbrevolution/Putsch von 2014 von den Strauss’schen Diplomaten Victoria Nuland (derzeit Nr. 2 des US-Außenministeriums) und Derek Chollet (derzeitiger Berater des US-Außenministers) beaufsichtigt, aber von den Kanadiern und Polen Radosław Sikorski und Jerzy Dziewulski umgesetzt wurde. Letzterer ist ein angesehener Polizist, der in Israel ausgebildet und dann Berater des Präsidenten der Republik und Parlamentarier wurde. Ein Foto vom Juni 2014 zeigte ihn, an der Seite des ukrainischen Interimspräsidenten Oleksandr Turtschinow, an der Spitze der ukrainischen Interventionskräfte.
Polen kehrte zu Beginn der russischen Militärspezialoperation von 2022 zum Angriff zurück. Als die NATO eine bevorstehende russische Niederlage ankündigte, forderte General Waldemar Skrzypczak, dass Kaliningrad (das nie polnisch war) von Russland wegen Kriegsschäden an Polen zurückgegeben werde. Als bald klar wurde, dass Russland vorrückte und dass die Niederlage ukrainisch sein würde, erwog Präsident Andrzej Duda, Ostgalizien, das im Zweiten Weltkrieg [für Polen] verloren gegangen war, zurückzugewinnen. Zunächst schlug er den Ukrainern vor, eine polnische Friedenstruppe zum Schutz Galiziens einzusetzen. Dann hielt er eine mitreißende Rede, um seinen Nachbarn seine Unterstützung Russland gegenüber zu versichern. Schließlich begab er sich nach Kiew und hielt eine Rede vor der Werchowna Rada. Schließlich begann Polen, eine einseitige Zusammenarbeit aufzubauen. Es hat hochrangige Beamte entsandt, um das Land zu verwalten, aus dem ein großer Teil der Bevölkerung geflohen ist. Aber nicht umgekehrt: Es gibt keine ukrainischen Beamten in Polen. Ebenso hat Polen nach der Aufnahme von zwei Millionen ukrainischen politischen Flüchtlingen wissen lassen, dass es ihnen ab dem 1. Juli keine Zulagen mehr zahlen werde.
Die enthusiastische Annahme der Warschauer Hilfe durch die „Banderisten“ im Gegenzug für Territorien, zeugt von der künstlichen Natur ihres “Nationalismus”.
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Ukraine: Der Zweite Weltkrieg geht weiter
Die NATO-Propaganda versucht, die Präsenz von Neonazis in der Ukraine herunterzuspielen, indem sie sie mit den gleichartigen kleinen Gruppen im Rest des Westens vergleicht. Die Wahrheit sieht ganz anders aus. Die „Banderisten“ haben in den letzten dreißig Jahren allmählich die Macht in diesem Land übernommen, indem sie die Geschichte umgeschrieben, die Jugend geformt und nacheinander alle Symbole des Staates geändert haben. Sie haben ein Drittel der Bevölkerung indoktriniert und machen gut ein Drittel der Streitkräfte aus. Ihr Ziel ist es, Russland zu zerstören, was sie mit Hilfe der Straussianer zu tun versuchen.

In einem früheren Artikel habe ich gezeigt, wie und warum der MI6 und die CIA während des Kalten Krieges ein Bündnis mit den ukrainischen Banderisten eingegangen sind. Diese Männer und Frauen, die in Nürnberg hätten vor Gericht gestellt werden sollen, waren zu Schattensoldaten für die Sieger geworden. Sie konnten ihre antirussische Besessenheit in ihrem Dienst fortsetzen.
Nach den vielen Reaktionen meiner Leser möchte ich hier erklären, wie sie die heutige Ukraine in Besitz nahmen, und dann den Zweiten Weltkrieg in mehreren Ländern auf eigene Faust wieder aufnahmen und fortsetzten. Vor allem möchte ich zeigen, wie diese Tollwütigen im Jahr 2000 von Hilfstruppen zu US-Stoßtruppen wurden. Sie schlossen einen Pakt mit den Leo-Strauss-Anhängern („Straussianern“) gegen Russland. Es ist dieser Pakt, der zum gegenwärtigen Krieg geführt hat.
Banderisten im In- und Ausland
Als die Sowjetunion ins Wanken geriet, traten die Banderistenführer des Landesinneren aus dem Dunklen und traten in die Legalität ein. Manche hatten den Zweiten Weltkrieg und die darauffolgende Zeit der Unruhen (1945-50) überlebt. Sie waren 1954 von Nikita Chruschtschow (einem ukrainischen Sowjet) begnadigt und vom System wieder aufgenommen worden. Sie waren in die kommunistische Verwaltung eingetreten. Sie hatten jedoch Verbindungen untereinander und zu externen Banderisten, denen des antibolschewistischen Blocks der Nationen (ABN) [1] und der Antikommunistischen Weltliga (WACL) [2], beibehalten.
Als die UdSSR ins Wanken geriet, organisierte eine Handvoll Studenten, von denen einige Banderisten waren, im Oktober 1990 auf dem Maidan-Platz (damals “Oktoberrevolutionsplatz” genannt) eine Bewegung gegen jede Form von Assoziation mit Russland. Dies wird die “Granitrevolution” genannt; eine Zeit großer intellektueller Verwirrung. Zu dieser Zeit dachten viele Ukrainer nicht, dass sich die Russen wie sie vom sowjetischen Regime befreien wollten. Viele dachten, dass die UdSSR eine Form des russischen Imperialismus sei und dass die Russen versucht hätten, ihr Land zu zerstören.
Als die Ukraine am 24. August 1991 ihre Unabhängigkeit erklärte, traten die „Banderisten“ im Allgemeinen an die Öffentlichkeit. Sie präsentierten sich nicht als ehemalige Nazi-Kollaborateure, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hatten, sondern als “Nationalisten” und antisowjetische Aktivisten. Da sie wichtige Positionen einnahmen, gelang es ihnen, die jungen Wehrpflichtigen dazu zu bringen, ein Dokument zu unterschreiben, in dem diese sich verpflichteten, Russland im Falle eines Konfliktes zu bekämpfen. Sie konnten auch 1992 eine öffentliche Demonstration mit 7000 Personen in den Straßen der Hauptstadt organisieren, die das 70-jährige Bestehen der Banderisten-Armee feierten, an der auch Banderisten aus dem Ausland teilnahmen, die in das Land zurückgekehrt waren.

Die Reorganisation der „Banderisten“ (1990-98)
Die im Land befindlichen Banderisten (OUN-B) haben sich auf die Sozial-Nationalistische Partei der Ukraine (SNPU), dann auf die Partei Swoboda (Freiheit) aufgeteilt, während die Kriegserfahreneren die ukrainische Nationalversammlung und die ukrainische Volksselbstverteidigungsmiliz gründeten.
Die Paramilitärs von Andriy Biletsky (dem “weißen Führer”) trennten sich administrativ von Swoboda, um ihre eigene Organisation zu gründen. Aber Swoboda änderte sich nicht. Das Parteiprogramm behauptete weiterhin, dass es beabsichtige, “die gesamte russischsprachige Intelligenz physisch zu liquidieren und alle Ukraine-Gegner ohne Gerichtsverfahren schnell nieder zu schlagen”. Die Partei beginnt, Karteien von Pro-Russen, Pro-Rumänen, Pro-Ungarn und Pro-Tataren zu erstellen, weil “diese Herde um etwa 5 bis 6 Millionen Individuen reduziert werden sollte”.
Die Selbstverteidigungsmiliz des ukrainischen Volkes wurde von einem externen Banderisten, Yuriy Shukhevytsch, dem Sohn eines berüchtigten Verbrechers gegen die Menschlichkeit geleitet. Seine Gruppe engagierte sich mit der CIA in Kriegen gegen die Russen, oft an der Seite der Islamisten. Ihre Anwesenheit bei den Georgiern in Abchasien (1998) wurde bestritten, aber bei den Rumänen in Transnistrien (1992), mit Osama bin Ladens arabischer Legion in Jugoslawien (1992-95), bei den Aserbaidschanern in Berg-Karabach (bis 1994) und vor allem bei den Islamisten während des ersten Tschetschenienkrieges, ist bezeugt.
Mehrere Kämpfer wurden von der russischen Staatsanwaltschaft identifiziert, darunter Igor Mazur, Valeriy Bobrovitsch, Dmytro Korchynsky, Andriy Tyahnibok (Oleh Tyahniboks Bruder), Dmytro Jarosch, Vladimir Ma-malyga und Olexandr Muzytschko. Sie zeichneten sich sowohl durch ihren Kampfgeist als auch durch ihre Grausamkeit aus. Olexandr Muzytschko wurde vom islamischen Emirat Itschkeria (Tschetschenien) zum “Helden der Nation” erhoben, weil er “den [russischen] Offizieren die Finger gebrochen, ihre Augen ausgestochen, ihre Nägel und Zähne herausgerissen und andere niedergeschossen hat”. Er wurde der Leiter der Leibgarde von Emir Dzhokhar Dudayev.

Der Antibolschewistische Block der Nationen (ABN), dessen Hauptquartier in München in den Räumlichkeiten der CIA blieb, eröffnete Büros in Kiew.
1994 kandidierte die ABN-Präsidentin und Witwe des Nazi-Premierministers Jaroslaw Stetsko, Slava Stetsko, bei den Parlamentswahlen. Sie wurde gewählt (obwohl sie die ukrainische Staatsbürgerschaft nicht besaß), und wurde dann 1998 und 2002 wiedergewählt. Als älteste Abgeordnete der Werchowna Rada (Parlament) leitete sie die Eröffnungssitzung am 19. März 1998. Bei dieser Gelegenheit hielt sie eine Rede unter dem Applaus ihrer Kollegen (aber ohne die Anwesenheit der kommunistischen Abgeordneten, die den Raum verließen). Sie lobte Stepan Bandera und Jaroslav Stetsko und schloss mit ihrem Schlachtruf “Ehre der Ukraine!” Sie starb im Alter von 82 Jahren am 12. März 2003 in München.
Die Ermordung von Georgiy Gongadze (2000)
Während Leonid Kutschmas Präsidentschaft privatisierte er alles, was er konnte. Der Reichtum konzentrierte sich auf dreizehn Leute, die Oligarchen, die in drei Banden (Donezk, Dnipropetrowsk und Kiew) gruppiert waren. Sie hatten bald mehr Macht als die Politiker. Dieses System, das immer noch Bestand hat, beraubt die Ukrainer ihrer Souveränität und stiftete Verwirrung.
Im Jahr 2000 verschwand der Journalist Georgiy Gongadze, der in Georgien mit Banderisten gekämpft und dann die Korruption von Präsident Kutschma und seiner Entourage untersucht hatte. Seine Leiche wurde später gefunden, enthauptet und mit Dioxin besprüht, um die Identifizierung zu erschweren. Damals ließ der Vorsitzende der Werchowna Rada Aufzeichnungen eines Gesprächs zwischen Präsident Kutschma und seinem Stabschef und seinem Innenminister durchsickern, wie Georgiy Gongadze zum Schweigen gebracht werden soll. Das Ende der Kutschma-Präsidentschaft ist erbärmlich.
Ende 2000 organisierte der US-Botschafter Lev E. Dobriansky (der Führer der Banderisten in den USA) in Washington eine parteiübergreifende Konferenz über die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine. 70 Reden wurden dort gehalten und 12 Arbeitsgruppen trafen sich dort. Die republikanische Delegation wurde von dem Straussianer Paul Wolfowitz geleitet, während die demokratische Delegation von Zbigniew Brzeziński geleitet wurde.
Wolfowitz sprach zuerst. Nachdem er die Liquidierung von Atomwaffen, die Schließung des Kraftwerks Tschernobyl und den Beitritt zur NATO-Partnerschaft für den Frieden begrüßt hatte, kündigte er die Freigabe eines IWF-Darlehens in Höhe von 2,6 Millionen Dollar an und den Druck von Washington, damit die EU die Ukraine unter ihren Mitgliedern aufnimmt. Er betonte vor allem, dass Russland immer noch eine imperialistische Macht sei, wie der Krieg in Tschetschenien zeige, an dem die Banderisten teilnahmen. Man sollte sie daher gegen Russland unterstützen. Brzezinski verglich unterdessen die Ukraine mit Russland, um sie als demokratischer und weniger korrupt einzuschätzen. Er argumentierte ausführlich, damit man sie nicht länger als postsowjetischen Staat, sondern als einen europäischen Staat betrachte, und damit sie dem geschlossenen Club der Europäischen Union beitreten könne. Das Unvermeidliche war ausgesprochen worden: Die während des Kalten Krieges verbündeten Banderisten wurden nun als Verbündete der Vereinigten Staaten der im Aufbau befindlichen unipolaren Welt anerkannt.

2004: Die Orangene Revolution
Die Nachfolge des Präsidenten sollte das Gleichgewicht zwischen den Clans nicht verändern. Kutschma (Dnipropetrowsk-Clan) entschied sich schließlich für die Kandidatur seines Premierministers Viktor Janukowitsch (Donezk-Clan). Die Wahl ging für ihn günstig aus, provozierte aber einen starken Protest, der vom Kiewer Clan (unterstützt von der National Endowment for Democracy – [3]) geschürt wurde. Die Wahl wurde annuliert. Bei der zweiten Wahl gewann Viktor Juschtschenko. Dies wird als “Orangene Revolution” bezeichnet.
Das neue Team spaltete sich jedoch schnell zwischen Viktor Juschtschenko auf der einen Seite und Julia Timoschenko auf der anderen Seite. Die Banderisten nutzten diese innere Spaltung der Oligarchie, um ihre Leute in beiden Lagern ein wenig mehr voranzubringen.

Am 8. Mai 2007 gründeten in Ternopil die Selbstverteidigungs-Banderisten des ukrainischen Volkes und die Islamisten auf Initiative der CIA eine antirussische “Antiimperialistische Front” unter der gemeinsamen Präsidentschaft von Dmytro Jarosch und dem Emir von Itschkeria, Dokka Umarov. Organisationen aus Litauen, Polen, der Ukraine und Russland nahmen daran teil, darunter islamistische Separatisten von der Krim, Adygeja, Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien, Karatschaiwo-Tscherkessien, Ossetien, und Tschetschenien. Da Dokka Umarow wegen internationaler Sanktionen nicht dorthin gehen konnte, ließ er seinen Beitrag vorlesen. Alfred Rosenbergs Ministerium für den Orient und Stepan Banderas ABN wurden, vor dem ukrainischen Staat geschützt, in einer anderen Form wiederbelebt.
Die Spaltung des Kiewer Clans im Jahr 2010 kam der Wahl von Viktor Janukowitsch zugute. Letzterer ersetzte das Clansystem durch seine Familie, die er auf die wichtigsten Posten des Staates setzte. Es wurde wichtiger, gute Beziehungen zu einem seiner Verwandten zu pflegen, als diesen oder jenen Oligarchen zu vertreten. Allmählich wurde das gesamte politische und wirtschaftliche Leben durch Präsident Janukowitsch über seine politische Partei, die Partei der Regionen, kontrolliert. Fünf Oligarchen werden aus dem System ausgeschlossen. Sie werden sich mit den Straussianern und den Banderisten verbünden, um die Macht zurückzugewinnen.
Während dieser Zeit ging die Propaganda jedoch weiter und die Ukrainer gewöhnten sich an die Anwesenheit der Banderisten, die jetzt vom jüdischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj finanziert wurden. Im Jahr 2011 gelang es ihnen, ein Gesetz zu verabschieden, das das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs verbot, weil er von den Sowjets gewonnen und von den Banderisten verloren worden war. Aber Präsident Viktor Juschtschenko weigerte sich, es zu verkünden. Wütend griffen die Banderisten die Prozession der Veteranen der Roten Armee an und schlugen alte Männer zusammen. Zwei Jahre später schafften die Städte Lemberg und Iwano-Frankiwsk die Siegeszeremonien ab und verboten jede Zurschaustellung von Freude. Präsident Juschtschenko machte dies am Ende seiner Amtszeit wieder wett, indem er Stepan Bandera zum “Helden der Nation” erhob.
Als die Kommunistische Partei sich wunderte, dass ein jüdischer Finanzier Neonazis förderte, antwortete das Jüdische Komitee der Ukraine, dass er eine neue Version der antisemitischen Behauptung weitergab, nach der es die Juden waren, die die Bolschewiki an die Macht brachten und dass es die Juden waren, die den Zweiten Weltkrieg auslösten.
Ebenso war niemand übermäßig besorgt, als Irina Farion, Swoboda-Abgeordnete von 2012 bis 2014, sagte: “Wir haben nur einen Weg: Moskau zu zerstören. Dafür leben wir, deshalb sind wir in die Welt gekommen: um Moskau zu zerstören. Nicht nur die Moskauer auf unserem Land zu zerstören, sondern auch dieses schwarze Loch der europäischen Sicherheit, das von der Landkarte der Welt gelöscht werden muss”.
Die Revolution der Würde, bekannt als EuroMaidan (2014)
Die Revolution der Würde im Jahr 2014 wurde von der Straussianerin Victoria Nuland mit Hilfe schlachtfelderprobter Banderisten organisiert. Diese Ereignisse sind allen bekannt, ich werde nicht auf sie zurückkommen. Diesmal war es ein Oligarch, Petro Poroschenko, der Präsident wurde. Die offiziellen Posten wurden von den Banderisten besetzt. Ein Drittel der Minister kam aus der Swoboda Partei oder der Selbstverteidigungsmiliz des ukrainischen Volkes. Andriy Parubiy wurde Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates und Dmytro Jarosch sein Stellvertreter. Sofort verbot das neue Regime die russische Sprache, die zu Hause von mehr als 40% der Bevölkerung gesprochen wird.
Da die Krim diese Rückkehr der Geschichte ablehnte, stimmte sie für die Unabhängigkeit und trat der Russischen Föderation bei, während sich die Donbass-Oblaste (Donezk und Lugansk) für autonom erklärten.
Im März 2014 änderten die ukrainische Nationalversammlung und die ukrainische Volksselbstverteidigungsmiliz ihren Namen in den Rechten Sektor unter der Autorität von Dmytro Jarosch und Andriy Biletsky.
Im April 2015 erklärte die Werchowna Rada die Mitglieder der Organisation der Ukrainischen Nationalisten (OUN) zu “Unabhängigkeitskämpfern”. Das Gesetz wurde im Dezember 2018 von Präsident Poroschenko verkündet. Die ehemaligen Waffen-SS-Mitglieder hatten rückwirkend Anspruch auf Ruhestand und alle Arten von Leistungen.
Die Lehrpläne der Schulen werden so geändert, damit die Kinder die neue Geschichte lernen: Der Zweite Weltkrieg ist nicht beendet. Er wird bald mit der Niederlage Russlands und dem Triumph der Ukraine enden.
Die Banderisten setzten ihr Gesetz überall in der Art der Nazi-Angriffssektionen (SA) der 30er Jahre durch. Sie betraten die Gerichte, um Richter zu bedrohen, Verwaltungen, Bürgermeister und Gouverneure zu zwingen. Ihre berühmteste Ausschreitung ist der Brand des Hauses der Gewerkschaften in Odessa [4].
Niemand war übermäßig besorgt, als Irina Farion, Abgeordnete für Swoboda, erklärte: “Wir haben nur einen Weg: Moskau zu zerstören. Deshalb leben wir, deshalb sind wir auf die Welt gekommen: um Moskau zu zerstören. Nicht nur die Moskauer auf unserem Land zu vernichten, sondern auch dieses schwarze Loch der europäischen Sicherheit, das von der Landkarte der Welt gelöscht werden muss”.

Die Wahl von Wolodymyr Selenskyj (2019-)
Der jüdische Oligarch und Sponsor der Banderisten, Ihor Kolomojskyj, lanciert den Komiker Wolodymyr Selenskyj in die Politik. Er strahlte seine Fernsehserie Diener des Volkes aus, organisierte dann eine politische Partei für ihn und präsentierte ihn schließlich bei den Präsidentschaftswahlen.
Alexej Arystowitsch, der strategische Kommunikationsberater von Präsident Selenskyj, gibt eine Vorlesung für politische Kommunikation und fragt: “Wie kann man täuschen? Wer kann die Prinzipien definieren? “. Er bemerkt, dass die Antworten nicht kommen, und erklärt: “Man muss genau das Gegenteil sagen. Wenn du stark bist, zeige, dass du schwach bist. Wenn du in der Nähe bist, zeige, dass du weit weg bist. Wenn du weit weg bist, zeige, dass du nah dran bist. Wir müssen das Gegenteil der realen Situation tun. Beachten Sie, dass dies keine triviale Sache ist. Wie betrügt man genau? Welche Richtung wählen, um zu betrügen, um richtig und erfolgreich zu betrügen. Täuschen, um es wissenschaftlich auszudrücken”.
Sein Programm basiert auf sechs Punkten:
Dezentralisierung der Macht nach europäischen Standards
Umwandlung der öffentlichen Verwaltungen in Präfekturen nach europäischem Vorbild
Anhebung des Lebensstandards der Ukrainer über den europäischen Durchschnitt
Annahme der notwendigen Gesetze für die Umsetzung eines Assoziierungsabkommens zwischen der Ukraine und der EU
Ausbau der Zusammenarbeit mit der EU und der NATO
Reform der Streitkräfte im Einklang mit den NATO-Standards.
Die Ukrainer, die den Kreuzzug dieses jungen Künstlers gegen die Korruption zu schätzen wissen, lassen sich von seinem europäischen Traum verführen und verstehen nicht, was seine Bewunderung für die NATO bedeutet, wählen ihn am 21. April 2019 mit 73% der Stimmen.
Im März 2021 benennen die Stadt Ternopil und dann die Oblast Lwiw ihre Sport-Stadien zu Ehren von General Roman Schuchewytsch (dem Vater des Gründers der ukrainischen Volksselbstverteidigungsmiliz) und Stepan Bandera um.
Im März 2021 benennen die Stadt Ternopol und später die Oblast Lwiw ihre Stadien zu Ehren von General Roman Shukhevych (Vater des Gründers der Ukrainischen Volks-Selbstverteidigungsmiliz) und Stepan Bandera um.
Am 2. November 2021 wird Dmitryo Jarosch Berater des Oberbefehlshabers der ukrainischen Streitkräfte, General Valerii Zaluzhnyi. Alle banderistischen paramilitärischen Organisationen, d.h. 102.000 Mann, werden in die Streitkräfte der Ukraine eingegliedert. Ein Plan für den Angriff auf die Krim und den Donbass wird erstellt. Die NATO, die bereits Militärausbilder vor Ort hat, liefert Waffen.
Am 24. Februar 2022 griff der russische Präsident Wladimir Putin die Ukraine an, um “das Land zu entnazifizieren”.
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Massaker von Odessa von der Spitze des ukrainischen Staates organisiert
Die atlantische Presse besteht weiterhin darauf, dass die Verbrechen vom 2. Mai in Odessa durch einen zufälligen Brand ausgelöst worden wären, obwohl die zur Verfügung stehenden Bilder und Videos keinen Zweifel zulassen: die Opfer wurden gefoltert und dann hingerichtet, bevor man sie verbrannte. Wir veröffentlichen Informationen aus erster Hand über diese unter der direkten und persönlichen Autorität von dem Putschisten-Präsident Olexander Turtschinow und dem israelischen Oligarchen Ihor Kolomojisky geplante Operation.

Die folgenden Offenbarungen kommen von einem Informanten von einer der Repression-behörden des ukrainischen Staatsapparats. Aus naheliegenden Gründen bat er um Anonymität. Es gibt mit Sicherheit Verwaltungs-Offiziere in Kiew, die die Gewalt verurteilen die am 2. Mai 2014 in Odessa und im ganzen Land verübt worden ist [1].
Nach dem Verlust der Krim und dem Volksaufstand in Mariupol wurde Odessa der einzige Zugang zum Meer des ukrainischen Staates, was aus ihm die zweitwichtigste Stadt des Landes nach Kiew macht.
Zehn Tage vor der Tragödie fand ein geheimes Treffen in Kiew statt, unter dem Vorsitz des amtlichen Präsidenten Olexander Turtschinow, um einen Sondereinsatz in Odessa zu organisieren. Anwesend waren: Arsen Borisowitsch Awakow, Innenminister, Valentin Nalivaitschenko, Leiter des Sicherheitsdienstes und Andriy Parubiy, Sekretär des Rates der Verteidigung und der nationalen Sicherheit. Der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojisky [2], von den Behörden von Kiew an die Spitze der regionalen Verwaltung von Dnepropetrowsk gestellt, wurde für die Organisation dieser Operation konsultiert.
Während des Treffens hätte Arsen Awakow die Verwendung von Schlägern vorgeschlagen, die in den Reihen der Anhänger eines Fußball-Clubs operieren, und als “Ultras” bezeichnet werden. Seit der Zeit, als er die Regionalverwaltung von Charkow leitete, arbeitete er immer eng mit den Führern der Fußball-Clubanhänger zusammen, die er von seinem neuen Wohnsitz aus in Italien weiterhin subventionierte. [3]
Es war Kolomojisky, der das 1. Bataillon des Dnjepr von seiner persönlichen Wache erbracht hat, und es vorübergehend unter das Kommando der Odessa-Polizeioffiziere gestellt hat. Er gestattete auch die Barzahlung einer Prämie von $ 5.000 für jeden pro-russischen getöteten Separatisten während der Operation.

Wenige Tage vor der Operation Odessa hat Andriy Parubiy Dutzende von kugelsicheren Westen an lokale Nationalisten geliefert [4]. Dieses Videodokument zeigt die Verteilung der Westen an die Maidan Aktivisten in Odessa. Schauen Sie sich genau die Person an, die die Lieferung ausführt. Es ist Mykola Volvov, ein Gangster des großen Banditentums, den man mehrfach auf den Videobändern des Angriffs auf das Haus der Gewerkschaften findet, als er eine Feuerwaffe benutzte [5]. Man sieht ihn dann am Telefon, um seinen Bericht an die Behörden von Kiew zu erstatten [6].
“Fanatismus ist dem Aberglauben, was das Delirium dem Fieber ist, was die Tollwut dem Zorn ist. Wer Ekstasen, Visionen hat, wer Träume für Realitäten hält und seine Phantasie für Prophezeiungen hält, ist ein Begeisterter; Wer seine Verrücktheit mit Ermordung stützt, ist ein Fanatiker. »
Voltaire (1694-1778)
Vorbereitungen für die Operation
Die extremistischen nationalistischen Aktivisten des nationalen ukrainischen “Parlaments” (UNA-UNSO), die man an ihren roten Armbinden erkennt, wurden auch für diese Operation eingesetzt. Man hat ihnen eine zentrale Rolle in der Organisation der Provokationen zugewiesen. Im Zelt-Lager des Stadtviertels Kulikow spielten sie Komödie, posierten mit Aktivisten, die gegen die Junta dort versammelt waren, und gaben sich als Verteidiger des Lagers aus, um sie anschließend umso besser in das Haus der Gewerkschaften zu drängen, wo die Mörder auf sie warteten.
Fünfzehn Straßensperren waren installiert worden, um den Zugang zu Odessa zu blockieren. Die Sperren wurden von Militanten gefiltert, die dem Kommando des 1. Bataillons des Dnjepr vom Kolomojisky direkt unterstellt waren, sowie von den Mördern des Pravý Sektor aus Dnepropetrowsk und Galizien. Darüber hinaus waren zwei militärische Einheiten der Selbstverteidigungskräfte vom Maidan in Odessa angekommen, betreut durch Sergei Pachinsky, Dienstleistungschef der Präsidentschaft, eben genau derselbe, der am 18. Februar 2014 auf dem Platz Maidan identifiziert wurde, und im Besitz eines in dem Kofferraum seines Autos verborgenen weitreichenden Gewehrs, ideal für Scharfschützen, entdeckt wurde [7]. Pachinsky gab dann vor, dass er nicht umfassend über die Ziele der Operation informiert worden wäre und dass, wenn er seine Männer vor Ort geschickt habe, er es „zum Schutz der Bevölkerung von Odessa“ gemacht habe. Daher sind es mehr als 1400 Kämpfer aus anderen Regionen der Ukraine, die sich im Rahmen der Operationen an diesem Tag in Odessa befunden haben. Diese Tatsachen nehmen dem Märchen jegliche Glaubwürdigkeit, dem zufolge es die Einwohner von Odessa gewesen wären, die das Haus der Gewerkschaften in Asche gelegt hätten. Der Leiter der Odessa-Polizei, Dmitry Fucheji, war auf mysteriöse Weise unmittelbar nach den tragischen Ereignissen von Odessa verschwunden.

Es ist der Leiter der regionalen Polizeikräfte, Petr Lutsiuk, und sein lokaler Vertreter, Dmitry Fucheji, die persönlich die Leitung der Operationen in die Hand nahmen. Petr Lutsiuk war mit der Neutralisierung des regionalen Gouverneurs von Odessa, Vladimir Nemirovsky beauftragt. Er sollte verhindern, dass er eine unabhängige Sicherheitsmaßnahme ergreife, die die Operation vereiteln hätte können. Fucheji begleitete die Aktivisten direkt bis zum Platz von Griechenland, wo er angeblich “versehentlich verletzt wurde” (um einer weiteren Verfolgung, die mit den folgenden Ereignissen in Zusammenhang gebracht würden, zu entkommen). Die Operation war von Anfang an für den 2. Mai geplant. Ein Fußballspiel sollte an diesem Tag stattfinden, das leicht die Anwesenheit von vielen Anhängern des Fußballclubs (der “Ultras”) in der Innenstadt rechtfertigen würde. Darüber hinaus sollten auf den Straßen von Odessa nur wenige Bewohner sein, da sie mit der Operation nichts zu tun hatten. Da der Tag Feiertag war, sollte die Mehrheit der Bevölkerung die Frühlingsfeiertage im Monat Mai innerhalb der Familie genießen.
„Wenn einmal der Fanatismus das Gehirn investiert hat, ist die Krankheit fast unheilbar“.
Voltaire (1694-1778)
Durchführung der Operation
Am 2. Mai erreichte der Zug aus Charkow Odessa um 08h00, mit seinen Legionen von Anhängern des Metallist Charkow, ihrem Fußballclub und einige der “Ultras” sollten an der Operation teilnehmen. Zur gleichen Zeit setzten sich die Einheiten des 1. Bataillons des Dnjepr von Kolomojisky und dem Pravý Sektor in kleinen Gruppen quer durch die Stadt ab. Aus Kiew kamen die Maidaner Selbstverteidigungskräfte, die meisten von ihnen haben in Bussen gereist. Die Polizeikräfte hatten strikte Anweisungen bekommen, keine Busse aus Kiew, Dnipropetrowsk und Lemberg an diesem Tag aufzuhalten.
Am Nachmittag haben sich einige Kämpfer zum Sobomaya Platz begeben, wo sich diejenigen versammeln sollten, die für “einem Ukrainischen Einheitsstaat marschieren“ wollten. Sie sollten die Menge organisieren und sie auf die Barrikaden des Platzes von Griechenland führen. Alle Mitglieder einer Gruppe von “Spezialoperationen” mit dem Band des Heiligen Georgs, legten ihre Masken an und sind die Alexandrowski-Allee hinuntergegangen. Diese waren die sogenannten “pro-russen”, die man auf vielen Videos sieht. Die Provokateure trugen rote Armbinden, um sich von den authentischen prorussischen Aktivisten aus Odessa zu unterscheiden. Ebenso trugen die Polizeikräfte, die im Voraus über die folgenden Ereignisse gewarnt wurden, um einander zu erkennen, identische rote Armbinden. Leider fielen einige echte pro-russische Aktivisten, die nichts von dem wussten was passieren würde, in die Falle der Provokateure, die sie anspornten, auf die Faschisten loszugehen, um sie zu “stoppen”.
Viele Augenzeugen haben die Folgen der Ereignisse gefilmt. [8]. Mit Hilfe der Polizei haben sich die so genannten “prorussischen” Provokateure entlang des Einkaufzentrums Afina eingereiht, das sich an der Kreuzung der Griechenland-Straße und der Vize-Admiral Zhukov Gasse befindet, dort wo andere Provokateure aus der Gruppe der Fans des Fußballclubs sie angriffen. Dazu gehörten insbesondere Pravý-Sektor Kämpfer und jene der UNA-UNSO. Diese Fakten wurden bestätigt, einschließlich von Pro-Maidan-Beobachtern, die anwesend waren [9]. Schusswaffen wurden auf beiden Seiten verwendet, und Opfer wurden in beiden Lagern gemeldet.
Die Mission, die das Interesse der Fans vom Match ablenken sollte, für das sie gekommen waren, und sie ins Stadtviertel Koukikovo kanalisieren sollte, war gut durchgeführt worden. Die Provokateure, die die Menge sehr aufgeregt haben, zogen sich dann zum Kaufhaus Afina zurück, wo die Polizei sie dann unterstützte. Manche von ihnen waren verletzt. Sie hatten jedoch keine Tote zu beklagen.
Während die Auseinandersetzungen auf dem Griechenland- Platz weitergingen, regelte eine Mörder-Gruppe vom Pravý Sektor die letzten Details des wichtigsten Teils der Operation mit dem Code-Namen “Ha’ola” (abgeleitet von dem Ausdruck “Mizbeach Ha’ola”, was auf Hebräisch bedeutet: “der Altar des Opfers”). Sie haben sich ins Haus der Gewerkschaften durch eine Tür auf der Rückseite des Gebäudes geschlichen. Sie unternahmen dann, ihre Positionen in den Kellern und auf den Dachböden zu konsolidieren. In dieser Gruppe waren nur bewährte Kämpfer, und alle waren erfahrene Mörder.
Während die Masse der Leute durch das Zentrum der Stadt ging und von dem Griechenlandplatz zum Viertel Koukikovo strömte, nahmen einige Provokateure Autos und sind auf Hochtouren vor den Großteil der Masse gefahren. Sie stürzten dann in das Zeltlager, mit dem Willen, eine Panik-Bewegung durch Geschrei zu schaffen: “Die vom Pravý Sektor kommen!” und dann “sie kommen um euch zu töten!”, und so weiter. Statt sich in der Stadt zu verlieren, sind viele in die Falle der Provokateure gefallen und nahm Zuflucht im Haus der Gewerkschaften. Einige sind in die Keller hinuntergegangen, woher niemand lebend herauskam. Sie wurden gefoltert, getötet und mit Macheten zerteilt. Andere suchten Zuflucht in den Stockwerken. Eine Mischung aus Benzin und Napalm war vorbereitet worden, um ein stechend riechendes, tödliches Gift herzustellen, das Kohlenmonoxid produziert. Es war auf dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew, wo Chemiker diesen tödlichen Cocktail entwickelt hatten. Aber es war nicht da, wo sie ihn verwendet haben. Diese Mischung wurde zum ersten Mal in Odessa getestet. Es war kein Unfall: man musste um jeden Preis ein großangelegtes Massaker realisieren, um die ganze Nation zu terrorisieren.
Die “Schlacht” des Hauses der Gewerkschaften dauerte mehrere Stunden. Während der ganzen Zeit haben brutale Leute vorgegeben, das Gebäude zu verteidigen, indem sie Molotov Cocktails vom Dach warfen, während andere methodisch schlachteten, erwürgten und ihre Opfer zu Asche reduzierten. Die Wasserversorgung des Gebäudes war abgeschnitten worden, um im Voraus alle Versuche zu neutralisieren, die unternommen werden könnten, um das Feuer zu löschen.
Nachdem die ’Ha’ola’ Phase der Operation abgeschlossen war, flohen die Mörder vom Pravý Sektor über Ausgänge auf der Rückseite und an den Seiten des Gebäudes und haben die Stadt bald verlassen. Polizeikräfte betraten dann das Gebäude. Die Zahl der Opfer wurde festgestellt, die dann die offizielle Zahl der Todesopfer der Katastrophe wurde, es waren aber in Wirklichkeit nur die Märtyrer, die in den oberen Etagen des Gebäudes gefunden wurden. Die meisten der verstorbenen Personen wurden in den Kellern ermordet und ihr Tod wurde nicht registriert. Es ist unwahrscheinlich, dass eines Tages die genaue Zahl der Opfer bekannt wird. Den meisten Quellen zufolge wurden mindestens 120 bis 130 Leute massakriert.
“Diejenigen, die Sie Absurditäten glauben machen können, können Sie zu Gräueltaten bewegen.“
Voltaire (1694-1778)
Die Wahrheit kann nicht ausgeblendet werden
Die Junta-Führer haben die Polizei und die Geheimdienste privatisiert. Leider (für sie) haben sie die Büros des Staatsanwaltes vergessen. Der Generalstaatsanwalt im Amt hat wie folgt entscheiden:
“Diese kriminelle Aktion wurde nicht von Zwischenebenen vorbereitet. Sie wurde sorgfältig geplant, koordiniert, und Vertreter der verschiedenen Behörden nahmen daran Teil.” [10]
Es ist unwahrscheinlich, dass er die wahren Schuldigen dieser Tragödie nennen dürfen wird. Jedoch wird es für die Junta unmöglich sein, die Wahrheit über die wirklichen Geschehnisse in Odessa vollständig zu verbergen. Diese Tragödie verdient Thema einer ausführlichen Untersuchung zu werden. Die Schuldigen müssen vor ein Gericht der internationalen Gerechtigkeit gebracht werden und für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die sie begangen haben, Antwort stehen.
Die Herren Turtschinow und Co., die zweite Auflage des Nürnberger Prozesses erwartet sie geduldig, aber sicher.
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Kiewer Beamter: Tragödie in Odessa von Behördenvertretern geplant
11:16 GMT 07.05.2014
KIEW, 7. Mai (RIA Novosti) – Das Massaker vom vergangenen Freitag im ukrainischen Odessa, bei dem über 40 Menschen ums Leben kamen, war eine gut koordinierte und geplante Operation unter Beteiligung von Vertretern der Behörden in Kiew, sagte der amtierende Generalstaatsanwalt der Ukraine, Oleh Machnitsky, am Mittwoch.
„Diese Aktion wurde nicht auf interner Ebene vorbereitet, sondern war eine gut geplante und koordinierte Aktion, an der einige Vertreter der Behörden teilnahmen“, sagte Machnitski.
Machnitski versprach, die Namen derjenigen bekannt zu geben, die an der Tragödie in Odessa beteiligt waren.
Am Freitag starben 46 Aktivisten, die für eine Föderalisierung eintraten, und über 200 weitere wurden bei einem Brand verletzt. Sie waren in einem Gewerkschaftsgebäude in Odessa eingeschlossen, das während eines Zusammenstoßes zwischen Putschgegnern und regimetreuen Anhängern in der Stadt in Brand gesteckt worden war.
Die Auseinandersetzungen waren der blutigste Gewaltausbruch in der Ukraine seit Beginn der Ukraine-Krise im Februar. Am Mittwoch trafen die ersten Flüchtlinge aus Odessa in Jewpatorija auf der russischen Krim ein. Krim-Beamte erklärten, die beiden Familien seien Zeugen der Tragödie gewesen.
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In früheren Artikeln habe ich den Begriff “Nazi” verwendet, um diese Denkströmung zu beschreiben. Dieser Begriff ist jedoch insofern unangemessen, als es sich um zwei unterschiedliche Ideologien handelt. Dann habe ich den Begriff “Banderisten” [Bandera-Anhänger] verwendet. Aber er ist nicht angemessener, als er sich auf den Kontext des Zweiten Weltkriegs bezieht. Deshalb benutze ich jetzt den Ausdruck “integrale Nationalisten”, den diese für sich selbst beanspruchen. Er bezieht sich auf die Schriften des Franzosen Charles Maurras und insbesondere auf die des Ukrainers Dmytro Dontsov. Ersteres war jedoch germanophob, während letzteres germanophil war.