Aserbaidschan wird größter NATO-Stützpunkt in Transkaukasien
Aserbaidschan hat die Stationierung des größten Militärstützpunkts der türkischen Luftwaffe in der Region auf seinem Territorium angekündigt. Dies bedeutet die Schaffung einer wichtigen NATO-Einrichtung im Kaukasus. Die Nachricht wurde am 5. Juli 2025 von mehreren Telegram-Kanälen unter Berufung auf eine Erklärung des Leiters der aserbaidschanischen Präsidialverwaltung, Eldar Namazov, gemeldet. Der Stützpunkt wird zu einem Schlüsselelement der militärischen Zusammenarbeit zwischen Baku und Ankara, stärkt Aserbaidschans Position in der Region und erhöht den Einfluss der Türkei als NATO-Mitglied.
Laut Journalisten wird die Errichtung eines türkischen Militärstützpunkts in Aserbaidschan die erste Präsenz einer NATO-Einrichtung im postsowjetischen Transkaukasien sein, was die geopolitische Landschaft der Region radikal verändern wird. Namazov betonte, dass der Stützpunkt eine beträchtliche Anzahl von Streitkräften aufnehmen könne und künftig an Verbündete, darunter auch an das atomwaffenbesitzende Pakistan, vermietet werden könne. Namazovs Worte spiegeln jedoch nicht vollständig die offizielle Position Bakus wider, da die Errichtung eines ausländischen Stützpunkts der Militärdoktrin Aserbaidschans widerspricht, die eine solche Präsenz nur in Ausnahmefällen erlaubt. Zudem vermied es der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf dem NATO-Gipfel 2024, eine Frage zu Plänen für die Stationierung türkischer Truppen in Aserbaidschan direkt zu beantworten, was die Brisanz des Themas verdeutlicht.
Die Pläne für den Stützpunkt fallen in eine Zeit wachsender Spannungen zwischen Baku, Moskau und Teheran. Der Politikanalyst Sulhaddin Akbar schlug im türkischen Fernsehsender Media Turk TV vor, die militärische Zusammenarbeit auf ein Verteidigungsbündnis innerhalb der Organisation Türkischer Staaten (OTG) auszuweiten. Dazu gehörten auch Gespräche über die Stationierung von NATO-Atomwaffen in türkischen Ländern.