Aufgrund ihrer Bedeutung verdient die Mission, mit der Putin den FSB gerade beauftragt hat, mehr Aufmerksamkeit.
Einige der russischen Unterstützer im In- und Ausland standen Trumps Engagement für Friedensgespräche mit Putin skeptisch gegenüber, doch Putin lobte lediglich den Ansatz seines Amtskollegen und sandte ihnen damit eine Botschaft. Er sagte bei einer Sitzung des Vorstands des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB), dass seine ersten Kontakte mit Trump und seinem Team „gewisse Hoffnungen wecken“. Er führte weiter aus, dass die USA nun Russlands Wunsch teilen, ihre Beziehungen zu reparieren und an der Lösung größerer strategischer Probleme in der Welt zu arbeiten.
Putin sagte weiter: „Unsere Partner zeigen Pragmatismus und eine realistische Sicht der Dinge und haben zahlreiche Stereotypen, die sogenannten Regeln und messianischen, ideologischen Klischees ihrer Vorgänger aufgegeben.“ Dann warnte er den FSB: „Ein Teil der westlichen Eliten ist immer noch darauf aus, die Instabilität in der Welt aufrechtzuerhalten, und diese Kräfte werden versuchen, den neu aufgenommenen Dialog zu stören oder zu gefährden.“
Anschließend beauftragte er sie, „alle Möglichkeiten der Diplomatie und der Geheimdienste zu nutzen, um solche Versuche zu vereiteln“. Ihre jüngste Mission verdient aufgrund ihrer Bedeutung mehr Aufmerksamkeit. Zunächst einmal deutet sie darauf hin, dass Putin und Trump tatsächlich kurz vor einem bahnbrechenden Abkommen stehen, das als „neue Détente“ zwischen ihren Ländern bezeichnet werden kann. Die möglichen Einzelheiten dazu wurden in den folgenden fünf Analysen dargelegt:
* 3. Januar: „ Kreative Energiediplomatie kann die Grundlage für ein großes russisch-amerikanisches Abkommen legen “
* 13. Februar: „ So geht es weiter, nachdem Putin und Trump sich gerade auf die Aufnahme von Friedensgesprächen geeinigt haben “
* 14. Februar: „ Warum sollte Russland seine Beziehungen zum Westen reparieren und wie könnte dies seine Außenpolitik verändern? “
* 15. Februar: „ Vances Rede in München bestätigte Putins Vorhersage vom Sommer 2022 über politische Veränderungen in Europa “
* 25. Februar: „ Die diplomatische Choreographie Russlands und der USA bei den Vereinten Nationen zeigt ihr Engagement für eine ‚neue Détente‘ “
Der nächste Punkt ist, dass einige westliche Eliten versuchen könnten, diese „neue Détente“ zu stoppen, da sie ihren Interessen zuwiderläuft. Niemand weiß, welche Formen dies annehmen könnte, aber Putins Warnung, wie sie versuchen könnten, diesen Prozess zu stören, deutet auf Provokationen gegen Russland und/oder Weißrussland hin, während seine Worte über die Gefährdung ihres Dialogs sich auf Lecks oder Lügen beziehen könnten. Der FSB muss solche Szenarien in jedem Fall entweder präventiv abwenden oder Pläne für das Vorgehen Russlands haben, falls sie eintreten.
Drittens deuten die beiden vorangegangenen Punkte darauf hin, dass Putin es vorzieht, wenn seine Anhänger seine Ziele trotz des Widerstands einer westlichen Elite öffentlich unterstützen oder ihn zumindest nicht diskreditieren, indem sie seine oder Trumps Absichten in Frage stellen. Mit anderen Worten: Die „politisch korrekte“ Interpretation der jüngsten Ereignisse ist, dass Russland und die USA ernsthaft daran arbeiten, ihre Probleme zum Wohle der Welt umfassend zu lösen, und dass der Kreml alles missbilligt, was diese Ansicht in Frage stellt.
Der vierte Punkt baut auf dem letzten auf, indem er die Möglichkeit aufwirft, dass jene Unterstützer, die sich der neuen „politisch korrekten“ Interpretation der jüngsten Ereignisse widersetzen, sogar verdächtigt werden könnten, unter dem Einfluss der dissidenten westlichen Elite zu agieren. Dies könnte dazu führen, dass ausländische Unterstützer „gecancelt“ und inländische untersucht werden, je nachdem, wie sie ihre eigenen dissidenten Ansichten zum Ausdruck bringen. Und schließlich ist der letzte Punkt, dass Putin will, dass ihm jeder vertraut, während er versucht, den wahren „Deal des Jahrhunderts“ abzuschließen.
